Einen Fall von Menschenhandel hat nun offenbar die Tiroler Polizei aufgedeckt.
Innsbruck. Eine nunmehr 24-jährige Bulgarin wurde jahrelang in Innsbruck von einem Zuhälter als Prostituierte ausgenutzt und - als sie ihre Tätigkeit aufgeben wollte und nach Bulgarien zurückkehren wollte - mehrfach bedroht und geschlagen. Der Zuhälter, ebenfalls ein Bulgare, wurde inzwischen festgenommen, berichtete die Polizei.
Gezwungen als Prostituierte zu arbeiten
Er wurde nach seiner Einvernahme in die Justizvollzugsanstalt Innsbruck eingeliefert. Der Mann soll laut Polizei der 24-Jährigen vorgetäuscht haben, sich um sie zu kümmern, zwang sie jedoch dann dazu, auf dem Straßenstrich und in Bordellen als Prostituierte zu arbeiten. Dafür spiegelte er ihr große Verdienstmöglichkeiten vor und versprach auch, ein Haus zu bauen.
Daraufhin bestimmte der Zuhälter Standplatz, Preise, Arbeitszeiten sowie Arbeitsbedingungen der Frau und kontrollierte, ob die Bulgarin seine Vorgaben einhielt. Die 24-Jährige erhielt keine Gegenleistung von dem Zuhälter und musste stattdessen die Hälfte ihrer Einnahmen als Prostituierte an den Zuhälter abgeben.
Die Frau, die im Jahr 2014 im Alter von 18 Jahren nach Österreich kam, wollte bereits im Jahr 2015 zurück in ihr Heimatland. Aufgrund der Drohungen und Gewalttätigkeiten des Mannes konnte sie erst im Jahr 2017 zurückkehren.
Die Bulgarin war 2014 über eine Facebook-Bekanntschaft von Bulgarien nach Österreich gelockt worden, indem man ihr vortäuschte, dass sie in Österreich als Reinigungskraft arbeiten könne. Als die Frau in Österreich ankam, musste ihre Facebook-Bekanntschaft eine Haftstrafe antreten. Deshalb wurde sie an den bulgarischen Zuhälter "weitergegeben".