Zeugen erkannten den kroatischen Angeklagten nicht wieder. Richter Andreas Maier war die Beweislage „zu dünn für einen Schuldspruch“.
Knalleffekt gestern beim Prozess gegen einen mutmaßlichen Kunstdieb in Innsbruck. Ein 44-jähriger Kroate wurde überraschend freigesprochen. Dem Mann wurde vorgeworfen, im Oktober 2006 am Diebstahl des Alfons-Walde-Bildes „Aufstieg der Skifahrer“ aus einer alarmgesicherten Lagerhalle in Innsbruck beteiligt gewesen zu sein. Für Richter Andreas Mair war die Beweislage aber „zu dünn für einen Schuldspruch“.
Mehrere hunderttausend Euro wert
Der Kunst-Klau sorgte für
Aufsehen. Die Diebe hatten ein vergittertes Fenster einer Firma
aufgebrochen. Danach waren sie in den alarmgesicherten Raum eingedrungen und
hatten das 49 mal 78 Zentimeter große Ölgemälde von Alfons Walde im Wert von
mehreren hunderttausend Euro gestohlen. Ein 37-jähriger Tiroler war in dem
Fall zu drei Jahren Haft wegen Hehlerei verurteilt worden.
"Suppe zu dünn"
Die Verhandlung wurde beim letzten
Mal vertagt, weil ein in Bozen lebender kroatischer Zeuge aufgrund eines
Einreiseverbotes nach Österreich nicht erschienen war. In der heutigen
Verhandlung sagte der Mann dann aus, dass er sich an „nicht mehr viel
erinnern“ könne. Weil zudem die Zeugen in der Hauptverhandlung den
Beschuldigten nicht wiedererkannt hätten, sei die „Suppe eindeutig zu dünn“
für eine Verurteilung, erklärte Richter Mair. Die Staatsanwältin gab vorerst
keine Erklärung zu dem Urteil ab.