Im Unterricht verletzt

Lehrerin will 1.700 € von Schüler

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Eine Tiroler Lehrerin behauptet, ein Schüler habe ihr absichtlich das Bein gestellt.

War der Dienstunfall einer Lehrerin an einer Schule in Lienz Absicht oder Missgeschick?

Erna K.* (60) stolperte im Zeichenunterricht über die Beine ihres Schülers Manuel R.* (14). Beim Sturz erlitt die Zeichenlehrerin so schwere Prellungen, dass sie einen Monat lang arbeitsunfähig war. Dafür klagt sie jetzt auf Schadenersatz.

Fünf Zeugen sagen gegen
die Zeichenlehrerin aus
Manuel R. sieht das Ganze anders. Es sei ein blöder Zufall gewesen. Fünf Zeugen bestätigten seine Version der Geschichte: So soll der Schüler bereits die ganze Stunde über mit gestreckten Beinen dagesessen sein. Als die Lehrerin in Zeichnungen vertieft durch die Reihen ging, soll der 14-Jährige sogar noch versucht haben, seine Beine einzuziehen. Zu spät. Erna K. lag bereits am Boden.

Die 60-Jährige ist der Überzeugung, ihr Schüler habe ihr absichtlich „das Haxl gestellt“ und forderte von Manuel R.s Versicherung 1.700 Euro. Doch auch die Versicherung glaubte dem Schüler und wollte die Summe nicht ausbezahlen.
Parteien treffen sich im Februar vor Gericht wieder
Nun ging die verärgerte Zeichenlehrerin sogar einen Schritt weiter: Sie reichte eine Zivilklage ein.

„Mein Mandant war immer ein unauffälliger Schüler mit einer sehr guten Betragensnote. Er ist gekränkt über die Anschuldigungen und fühlt sich zu Unrecht beschuldigt“, so Manuel R.s Anwalt Gerhard Seirer.

Mitte Februar werden die zwei Parteien Erna K. und Manuel R. vor Gericht auf­einandertreffen. Bis dahin sammeln sich weitere Ausgaben, wie die der Anwalts- und Sachverständigenkosten an.

Seirer schätzt eine Summe von mehreren Tausend Euro – zahlen muss der Prozess-Verlierer.

(kov)

(*Namen geändert)

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