Prozess vertagt

Tiroler soll Baby geschüttelt haben

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Kind erlitt Schütteltrauma - Weiteres Gutachten wegen Langzeitfolgen.

Der Prozess gegen einen 23-jährigen Tiroler wegen schwerer Körperverletzung ist am Montag am Landesgericht Innsbruck auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Dem Mann wurde vorgeworfen, seinen im Jänner 2013 geborenen Sohn bei zwei Vorfällen so geschüttelt zu haben, dass das Kind ein Schütteltrauma erlitten habe. Richter Josef Geisler forderte die Einholung eines Gutachtens, das mögliche Langzeitfolgen für den Säugling abklären soll.

Der 23-Jährige bekannte sich vor dem Richter nicht schuldig. Er habe seinen Sohn niemals kräftig geschüttelt, verteidigte sich der Vater. Am betreffenden Abend sei das Kind beim Füttern lediglich zweimal mit dem Kopf gegen sein Kinn gestoßen. Als das Baby darauf zu Röcheln begann, habe er sofort die Rettung gerufen, erklärte der Tiroler. Die Mutter des Kindes befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Abendschule.

Das Kind sei am 28. Februar schwerst verletzt in die Klinik eingeliefert worden, berichtete indes Gerichtsmediziner Walter Rabl. Mehrere Rippenbrüche, Einblutungen im Gehirn, Hämatome auf der Brust und der Verlust des Sehvermögens seien bei der Untersuchung im Krankenhaus festgestellt worden. Das Zustandekommen dieser Verletzungen konnte sich der Vater jedoch nicht erklären. "Ich weiß nicht, warum er derartige Verletzungen hatte", beteuerte der 23-Jährige vor Gericht.

Bei der Untersuchung des Gehirns des Säuglings habe man außerdem ältere Einblutungen gefunden. Diese würden wahrscheinlich von einem ähnlichen, vorherigen Vorfall stammen, sagte Rabl. "Die einzige plausible Schlussfolgerung, die sich aus den Verletzungen ergibt, ist ein Schütteltrauma", meinte der Gerichtsmediziner. Rund zwei Drittel aller Kinder mit Schütteltrauma würden unter Spätfolgen leiden. "Das ist auch in diesem Fall zu befürchten", fügte Rabl hinzu.

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