Wieder 2 Tote am Berg

Todesserie in den Tiroler Bergen hält an

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Grund für die Unglücke ist meist Selbstüberschätzung.

Die Todesserie in den Bergen geht mit weiteren zweii Unglücken an einem Tag weiter: Der erste geschah am Mitwochnachmittag auf dem Lenkstein im Osttiroler Defereggental. Drei Deutsche steigen vom 3.226 Meter hohen Berg ab, als ein 43-Jähriger auf schneebedeckten Steinplatten ausrutsche und vor den Augen seiner Kameraden 80 Meter in die Tiefe fiel.

Tödliche Leichtigkeit

Auch beim zweiten Unglücksfall am Mittwoch – er passierte auf der Feuerspitze in den Lechtaler Alpen – kam ein 71-jähriger Deutscher beim Abstieg vom 2.852 Meter hohen Gipfel zu Sturz .

Obwohl die Feuerspitze als leicht begehbarer Berg gilt, stürzte der Rentner durch eine steile Felsrinne ab und war auf der Stelle tot. Wegen der einbrechenden Dunkelheit musste die Bergung der Leiche auf den Donnerstag verschoben werden.

Selbstüberschätzung

Für Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, führt meist eine Verkettung von unglücklichen Umständen zum Todesfall im hochalpinen Gelände. "Oft brechen Bergsteiger zu spät für eine Tour auf, machen sich mit dem Gelände zu wenig vertraut und nehmen sich zu viel vor“, so Veider zu ÖSTERREICH: "Dann können die Retter erst spät starten und finden meist völlig erschöpfte oder schon tote Bergsteiger vor.“

Dass schlechte Ausrüstung für tödliche Unfälle ausschlaggebend ist, kann Veider nicht bestätigen. Diese sei in den vergangenen Jahren signifikant besser geworden. Der häufigste Grund, so das Resümee des Bergretters mit 25 Jahren Erfahrung, sei Selbstüberschätzung und Müdigkeit beim Abstieg.

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