Nicht so ganz bei der Sache oder etwas müde? Beim Autofahren stellen diese Faktoren eine enorme Gefahrenquelle dar.
Wie die KfV-Verkehrspsychologin Daniela Künzel am Dienstag bei einem Symposium in Wien ausführte, waren im Vorjahr 15 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle auf Unachtsamkeit/Ablenkung sowie Übermüdung zurückzuführen.
Essen, Radio und Navi lenken ab
Fragt man überlebende Lenker nach
der Ursache für ihren Unfall, dann meinen sogar 36 Prozent sie wären nicht
voll konzentriert gewesen, weitere fünf Prozent machten ihre Müdigkeit
verantwortlich, so die Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Nimmt
man die Ablenkung genau unter die Lupe, so steigert sich das Risiko beim
Essen um das 1,4-fache, die Bedienung eines mobilen Gerätes wie etwa eines
Navis ist noch einmal doppelt so gefährlich. Beim Telefonieren ist die
Wahrscheinlichkeit für einen Unfall vier- bis fünfmal so groß, und die
steigert sich bis zum Neunfachen, wenn man mit Gegenständen wie etwa einer
CD hantiert.
Diese Zahlen werden auch durch eine Online-Umfrage das ÖAMTC gestützt. 42 Prozent der 552 Autofahrer sind durch Ablenkung schon einmal in eine brenzlige Situation geraten. Bei elf Prozent war ein Auffahrunfall die Folge. Am öftesten waren die Betroffenen unkonzentriert oder müde. Aber fast ebenso oft war der Blick nicht auf der Straße, weil Navi oder Autoradio bedient wurden oder die Zigarette hinuntergefallen war. Beifahrer oder Kinder tragen ebenfalls nicht unbedingt dazu bei, die Aufmerksamkeit auf die Straße zu fokussieren.
Nicht viel besser die Umfrageergebnisse in Sachen Übermüdung: Von 2.000 Autofahrern sind 14 Prozent schon einmal hinter dem Steuer eingeschlafen, ein Drittel beinahe, so die ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa. Dass nicht jedes Mal etwas passiert, sei eine Frage des Zufalls.