Das Vino nahe dem Wiener Rathaus wurde bereits zwei Mal von mutmaßlichen Anhängern der Antifa heimgesucht.
Wien. In zwei Nächten hintereinander haben diese Woche bisher noch unbekannte Täter den Außenbereich der Politiker-Weinbar im 1. Bezirk total verwüstet. Mit Spraydosen beschmierten sie mit Antifa-Parolen wie etwa "Gefahr Faschistenbar" oder "161", ein Zahlen-Code für "Antifaschistische Aktion", Tische, Fenster, aber auch die Hausfassade.
Nun liegt oe24 exklusiv das Video eines Anschlages, es dürfte sich um den zweiten handeln, vor. Auf diesem sind drei Männer zu sehen, die sich gerade am Eingangsbereich des Vino zu schaffen machen. Seelenruhig beschriften sie den Glasbereich mit den Worten "Gefahr Faschistenbar!, stecken danach noch ihre Utensilien in einen Stoffsack.
Zwei der Männer sind nicht einmal vermummt. Einer trägt Konvers ähnliche Schuhe und eine Adidas-Hose. Auch nach ihrer Aktion scheint es das Trio nicht wahnsinnig eilig zu haben. Einer der Täter schlendert davon, beginnt erst am Schluss etwas schneller zu gehen.
Nächster Farbanschlag auf Politiker-Bar Vino
Farbanschlag auf Politiker-Weinbar: Antifa unter Verdacht
Der Sachschaden, den die bis jetzt unbekannten Täter verursacht haben, kann derzeit noch nicht beziffert werden, dürfte sich aber auf rund 10.000 Euro belaufen. Laut dem Besitzer Heinz Pollischansky sei das Lokal diesbezüglich aber versichert. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismus Wien haben laut Innenminister Gerhard Karner bereits umfassende Ermittlungen in die Wege geleitet.
Auslöser der Schmierereien, die trotz eines fehlenden Bekennerschreibens der Antifa zugeordnet werden dürften, war ein angebliches Treffen von Identitären in der Bar. Aufgrund dessen hatten am Donnerstagabend zwischen 25 bis 30 Linke rund 50 Meter vom Lokal entfernt vor dem Rathauspark demonstriert - näher kamen sie nicht ans Lokal.
Der Besitzer kann sich die beiden Farb-Attacken bis heute nicht erklären. "Wir verstehen noch immer nicht, warum das gemacht wurde", sagt der Gastronom zu oe24. "Nur, weil hier Gäste bei uns Wein trinken, die sie nicht wollen?". Er frage bei einer Reservierung nicht nach, welche Gesinnung ein Gast genau habe. Und: Eine Reservierung für 30 Personen von einem Herrn "Müller", den er selbst nicht kenne, sei bereits vor den Anschlägen storniert worden.