Lang- und Faustfeuerwaffen

Mehr als 150 illegale Waffen entdeckt

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Kleiner Ort im Bezirk Zwettl sowie Vorarlberg im Mittelpunkt.

Die Polizei hat einen grenzüberschreitenden illegalen Waffenhandel aufgedeckt. Vom Bezirk Zwettl aus fanden Schusswaffen ihren Weg nach Vorarlberg und nach Süddeutschland. Auch die Ostschweiz und der Großraum Toulouse (Frankreich) waren in die Geschäfte involviert. In Österreich wurden mehr als 150 Waffen sichergestellt, einen terroristischen Hintergrund gebe es aber nicht, betonte die Exekutive.
 
In einem kleinen Ort im Bezirk Zwettl stießen die Ermittler in einem großen Bauernhaus auf mehr als 100 Lang- und 21 Faustfeuerwaffen, außerdem auf über 100 Stichwaffen und mehrere tausend Schuss Munition. In Vorarlberg wurden bei Hausdurchsuchungen sechs Lang- und 26 Faustfeuerwaffen konfisziert. Zudem entdeckte die Polizei dort mehr als 200 Kilogramm Munition sowie Bargeld, nämlich 35.000 Euro sowie 40.000 Schweizer Franken (34.405,64 Euro).

Waffen
© LPD Vorarlberg
Als Haupttatverdächtige in Österreich wurden in Niederösterreich ein 44-jähriger Mann sowie in Vorarlberg ein 35-Jähriger aus Lustenau sowie ein 76-Jähriger aus Bregenz festgenommen. Die Beschuldigten sind nicht vorbestraft und wurden nach Abschluss der Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Das gilt auch für die zwei mutmaßlichen Drahtzieher in Deutschland, einen 61-jährigen Mann und seinen 37 Jahre alten Sohn. Im Großraum Ludwigsburg (Baden-Württemberg), Stuttgart und Nürnberg beschlagnahmte die Polizei elf Pistolen und Revolver, 1.500 Schuss Munition sowie 100.000 Euro Bargeld.
 

Waffen einzeln verkauft

Nach Angaben sowohl der österreichischen als auch der deutschen Polizei handelt es sich bei den meisten Verdächtigen - insgesamt über 20 - um Personen türkischer Abstammung. Die Art der Langwaffen konnte Uta Bachmann, Leiterin des Landesamts für Verfassungsschutz in Vorarlberg, vorerst nicht näher spezifizieren - auch woher die Waffen stammen, blieb vorerst unklar. Derzeit werden sie allesamt vom Bundeskriminalamt in Wien geprüft. Beim Großteil habe es sich aber um Jagdwaffen gehandelt, so Bachmann.
 
Die Waffen seien einzeln verkauft worden, der 44-Jährige in Niederösterreich und der 76-jährige in Vorarlberg hätten damit ihren Lebensunterhalt bestritten. Die Käufer hätten die Waffen vor allem "aus Statusgründen" erworben, sagte Bachmann. "Es gibt keine Hinweise, dass mit den sichergestellten Waffen Straftaten begangen wurden", betonte sie.
 
Auf die Spur des illegalen Waffenhandels war die Polizei in Toulouse gestoßen. Sie verständigte die Behörden in Deutschland. Von dort breiteten sich die Ermittlungen auch nach Österreich aus. Am 9. November des Vorjahres wurden konzertiert Hausdurchsuchungen durchgeführt. Waffen wurden in Frankreich nicht gefunden. In der Schweiz steht das Waffenhändler-Netz im Zusammenhang mit dem Fall in Degersheim (Kanton St. Gallen). Dort wurden im vergangenen Dezember bei einem 61-Jährigen 280 Waffen, 100.000 Schuss Munition sowie 1,3 Mio. Schweizer Franken (1,12 Mio. Euro) entdeckt. Er wurde verdächtigt, Waffen nach Österreich verkauft zu haben.
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