Schäden im ganzen Land

Das Wetter spielt weiter verrückt

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Zuerst Hitze, dann Sturm, Regen und Hagel. Das Wetter sorgt momentan für Chaos.

Bilder der Verwüstung, quer durch das Land. Seit Sonntagnachmittag sorgen zahllose Unwetter für Chaos und Schäden in Millionenhöhen von Vorarlberg bis ins Burgenland. Das Verrückte: Die Schäden sind lokal eng begrenzt, in manchen Dörfern stand Sonntagabend der Hagel zentimeterhoch, in benachbarten Orten fielen nur ein paar Tropfen.

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Überflutungen
Besonders schlimm traf Niederösterreich. „Dutzende Keller und Straßen wurden überflutet, Bäume stürzten in Stromleitungen und auf Häuser“, schildert Franz Resperger vom NÖ Landesfeuerwehrkommando die Situation. Der massive Regen von Montag, machte die Lage noch prekärer.

Auf dem Flugplatz in Wiener Neustadt stürzte ein fünf mal fünf Meter großes Hangartor auf zwei Wiener (57, 65), als sie versuchten, es wegen dem starken Sturm zu schließen. Sie wurden ins Landesklinikum Wiener Neustadt eingeliefert.

In Pfons am Brenner (Bezirk Innsbruck-Land) ging eine Mure auf einer Länge von gut 50 Metern nieder und blockierte dabei die Brennerbahn und die Ellbögener Landesstraße (L38).

Gefahr Klimawandel
Die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb warnt, dass die kleinräumigen Unwetter durch den Klimawandel häufiger und stärker werden könnten: „Im Sommer erhitzt sich die Luft unterschiedlich schnell, deswegen bleiben die Unwetter auf einen kleinen Raum beschränkt, das sind Konvektive Niederschläge.“ Das könnte laut Kromp-Kolb bei steigenden Temperaturen immer öfter vorkommen: „Je wärmer die Luft ist, desto feuchter kann sie werden, wenn sie sich dann im Zuge eines Gewitters ausregnet, kommt auch mehr Niederschlag zusammen.“

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17:17 Uhr: In Schärding in Oberösterreich wir wegen der anhaltenden Regenfälle für Montagabend ein kleines Hochwasser erwartet. Der mobile Schutz am Ufer des Inns werde aufgebaut, bestätigte der Hydrographische Dienst des Landes.

16:34 Uhr: +++ Temperaturupdate aus den Landeshauptstädten +++
Wien, 15 Grad; St. Pölten; 15 Grad; Eisenstadt, 15 Grad; Linz, 14 Grad; Salzburg, 14 Grad; Graz, 15 Grad;  Klagenfurt, 20 Grad; Innsbruck, 13 Grad; Bregenz, 16 Grad.

14:24 Uhr: Eine Mure bei Pfons im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land hat die Ellbögener Landesstraße (L38) auf rund 50 Meter Länge verschüttet. Aufgrund der andauernden Regenfälle während der Nacht war ein Bach über die Ufer getreten und hatte Baumstämme, Holz und Schlamm mitgerissen.

L38
© PI Matrei

(c) PI Matrei

Auch die Brennerbahnstrecke war betroffen. Sie ist vorerst nur eingleisig befahrbar. Präventiv ist eine Richtung der Bahnverbindung gegen 8.30 Uhr kurz vor dem Bahnhof Matrei gesperrt worden, sagte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Auf einer Länge von rund fünf Kilometern verkehrten die Züge eingleisig. Dadurch kommt es zu kurzen Verzögerungen.

13:40 Uhr: Die Nacht wird kalt. Es gibt im Westen Frost bis in die Täler. Klicken Sie auf das Bild, um die animierte Version zu laden:

12:29 Uhr: Die Schneefallgrenze ist 2.000 Meter gerutscht. Ein Blick nach Langwiedboden (Kaprun) - hier schneit es:

Das Wetter spielt weiter verrückt
© www.kitzsteinhorn.at

11:50 Uhr: +++ Temperatur-Update aus den Landeshauptstädten+++
Wien meldet 17 Grad bei leichtem Sprühregen, in St. Pölten werden derzeit 15 Grad gemessen. Auch hier regnet es. Regenschauer in Eisenstadt bei 18 Grad. In Linz nieselt es bei 14 Grad. Noch kälter ist es in der Mozart-Stadt: Gerade mal 13 Grad hat es derzeit in Salzburg. Nur noch in Innsbruck und Bregenz ist es kälter: Hier hat es 10 Grad bzw. 12 Grad. Am wärmsten ist es zur Zeit in Graz (23 Grad). In Klagenfurt werden 19 Grad gemessen. Hier ist es stark bewölkt.

11:14 Uhr: Das Regentief "Bergit" zieht derzeit von Westen nach Osten:


(Klicken Sie auf die Karte, um die animierte Version zu laden)

10:49 Uhr: Die aktuelle Unwetter-Karte für Österreich:


(Bitte auf die Karte klicken um die interaktive Version zu laden)

10:00 Uhr: Die Schneefallgrenze ist in den Nordalpen auf unter 2.000 Metern abgesunken.

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Im südlichen Niederösterreich ist am Sonntagnachmittag ein schweres Hagelunwetter niedergegangen. Betroffen waren die Bezirke Wiener Neustadt und Baden. Dutzende Keller wurden ebenso wie Straßen überflutet, Bäume stürzten in Stromleitungen. Mehr als 200 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nachtstunden. Laut Hagelversicherung entstanden für die Landwirtschaft Schäden in der Höhe von rund einer Million Euro.

Hagel lag 20 Zentimeter hoch
Das etwa 45-minütige Unwetter im Bezirk Wiener Neustadt betraf Resperger zufolge neben der Bezirksstadt selbst die Gemeinden Sollenau, Felixdorf und Theresienfeld. In Hölles soll der Hagel sogar 20 Zentimeter hoch gelegen sein. Ausläufer erreichten in der Folge auch Enzesfeld-Lindabrunn und Leobersdorf im Bezirk Baden. Die FF Leobersdorf musste allein zu drei Aquaplaning-Unfällen auf der A2 ausrücken. Laut Resperger blieb es jeweils bei Blechschäden. In Blumau kam es durch Blitzschlag zu einem Trafobrand.

Das Unwetter hatte gegen 15.00 Uhr begonnen, so die Hagelversicherung. Ersten Erhebungen durch Sachverständige zufolge verursachte der Hagel an rund 1.800 Hektar Agrarflächen teils massive Schäden. Betroffen waren vor allem Ackerkulturen und Weingärten. Nach einem Hagelunwetter am 7. Mai und schweren Frostschäden nur elf Tage später wurde die Landwirtschaft im Bundesland binnen weniger als einem Monat abermals erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Zwei Verletzte am Flugplatz Wiener Neustadt
Das Unwetter hat auch zwei Verletzte gefordert, wie am Montag bekannt wurde. Auf dem Flugplatz Wiener Neustadt kippte nach Angaben der Polizeidirektion wegen des starken Sturms ein Hangartor aus der Führung. Zwei Männer (57 und 65, beide aus Wien) kamen unter dem Tor zu liegen. Sie mussten ins Landesklinikum Wiener Neustadt eingeliefert werden.

Die beiden Mitglieder eines Flugvereines hatten der Polizei zufolge versucht, das fünf Mal fünf Meter große Eisentor in dem aufkommenden Orkan zu schließen. Sie wurden von anderen anwesenden Personen befreit.

Die Polizeidirektion Wiener Neustadt berichtete Montagfrüh außerdem von einer durch den Sturm geknickten Plakatwand, die in der Folge gegen vier Fahrzeuge geschleudert wurde. Die Höhe des entstandenen Sachschadens war vorerst nicht bekannt.

Land unter auch in Salzburg
Ein Gewitter mit starken Regenfällen hat am Sonntagabend im Zentralraum Salzburgs eine Reihe von Feuerwehreinsätzen verursacht. In der Stadt Salzburg, im Flachgau und im Tennengau rückten insgesamt 274 Helfer zu 47 Einsätzen aus. Zumeist mussten überflutete Keller, Garagen oder Unterführungen ausgepumpt werden.

Der Regen setzte um etwa 20.00 Uhr ein und fiel in der Landeshauptstadt und deren Umgebung am heftigsten aus. In der Stadt mussten Freiwillige und Berufsfeuerwehr zu 20 Einsätzen ausrücken. Im Flachgau - vor allem im Bereich von Siezenheim bis Thalgau - waren neun Feuerwehren bei 18 Einsätzen beschäftigt. Im Tennengau rückten zwei Feuerwehren zu neun Hilfeleistungen aus. In Thalgau stand die Auffahrt zur Westautobahn unter Wasser, in Hallein mussten mehrere umgestürzte Bäume entfernt werden.

Feuerwehr-Einsätze in Vorarlberg
Teils starke Regengüsse am Sonntag und in der Nacht auf Montag haben in Vorarlberg mehrere Feuerwehreinsätze ausgelöst. In sechs Fällen mussten die Einsatzkräfte ausrücken, um mit Wasser vollgelaufene Keller auszupumpen, so die Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch. Betroffen waren vor allem der Bregenzerwald und das Rheintal. Am Rhein wurde die Hochwasser-Vorwarnstufe erreicht, noch liege man aber rund eineinhalb Meter unter der Warnstufe, hieß es. Am Sonntag regnete es laut Angaben des ZAMG-Wetterdienstes Bregenz ergiebig. Bis Mitternacht kamen zwischen 40 und 70 Millimeter Niederschlag zusammen.
 

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