Gifteinsatz

Wieder Brand bei Entsorgungsfirma

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Großeinsatz in Pinsdorf: Bei einer Firma stiegen erneut Rauchschwaden auf.

Einen Großeinsatz der Feuerwehr haben am Samstagabend dichte Rauchschwaden aus der Halle einer Entsorgungsfirma in Pinsdorf (Bezirk Gmunden) ausgelöst. Ein Anrainer bemerkte den Brand und schlug Alarm. Hunderte Einsatzkräfte samt Gefahrenschutz-Spezialisten rückten aus. Man befürchtete einen ähnlichen Chemie-Zwischenfall wie Mitte April mit 20 Verletzten.

Der Vorfall ereignete sich exakt wieder in der selben Halle. Sofort forderten die Rettungskräfte via Lautsprecherdurchsagen und Rundfunk die Bewohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Extra alarmierte Gefahrengut-Spezialisten sondierten den Rauch nach gefährlichen Inhaltsstoffen. Nachdem Löscheinheiten mit schweren Atemschutz vorgerückt waren, wurde man schnell auf die Ursache für die starke Rauchentwicklung aufmerksam. Sogenannter Galvanik-Schlamm, ein Abfallprodukt aus der Stahlveredelung, war in Brand geraten - der entstandene Rauch diesmal allerdings bedenkenlos.

Vertuschung und Verharmlosung
"Wir konnten rund eine dreiviertel Stunde später für die Menschen Entwarnung geben", schilderte Thomas Dreiblmeier, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen, den Einsatz. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.

Bei dem Vorfall Mitte April hatten bromhältige Medikamentenabfälle zu reagieren begonnen. Dutzende Feuerwehrleute und Firmenmitarbeiter mussten sich damals mit Hustenreiz, Kopf- und Halsschmerzen in ärztliche Behandlung begeben. Vertuschung und Verharmlosung im Zusammenhang mit den Zwischenfällen wurden damals von Seiten der Anrainer laut.

"Diesbezüglich sollen bald Gespräche mit der Firmenführung laufen", teilte Dreiblmeier mit, der damals selber verletzt wurde. Das Misstrauen der Feuerwehr gegenüber dem Betrieb sei jedenfalls groß. "Bei jedem dieser Einsätze ist jetzt ein mulmiges Gefühl da."

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