Zwei Mädchen sind betroffen, ein Verdächtiger wurde festegenommen.
In einer Jugend-Wohngemeinschaft der Stadt Graz soll es zu sexuellen Übergriffen eines Burschen auf zwei Mädchen gekommen sein. Wie die Stadt am Dienstag bekannt gab, waren sofort nach Auftauchen des Verdachts die notwendigen Maßnahmen ergriffen und die Behörden informiert worden.
Einer Sozialpädagogin war am vergangenen Freitag ein möglicher sexueller Übergriff eines Jugendlichen auf ein Mädchen aufgefallen. Die Mitarbeiterin habe sofort alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz des laut Medien zwölfjährigen Mädchens gesetzt und die Polizei und die vorgesetzten Dienststellen informiert, hieß es in der Stellungnahme.
14-jähriger Verdächtiger
Der verdächtige Jugendliche - er soll 14 Jahre alt sein - wurde unmittelbar nach dem Vorfall in Polizeigewahrsam genommen. Wie es weiter hieß, wurden das Mädchen und auch ihre Schwester in Begleitung des Kinderschutzzentrums sowie des Jugendamtes von den Sicherheitskräften einvernommen. Dabei hätten beide Mädchen angegeben, von Übergriffen des Burschen betroffen gewesen zu sein. "Die Mädchen erhalten die bestmögliche Begleitung und Unterstützung in ihrer Situation", so die Presseerklärung.
Nach dem bereits vor einem Jahr sexuelle Übergriffe in einer städtischen Einrichtung bekannt geworden waren - es gab in der Folge drei Schuldsprüche -, hat die Stadt nun angekündigt, sich aus diesem Bereich der Jugendwohlfahrt überhaupt zurückzuziehen. Von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Bürgermeisterstellvertreterin und Sozialreferentin Martina Schröck (SPÖ) wurde ein sofortiger Aufnahmestopp verfügt. Derzeit werden von der Stadt Graz drei Kinder- und Jugend Wohngemeinschaften betrieben, in denen 20 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren von 26 Pädagogen und Wirtschaftskräften betreut werden.