Prozess

Drei Nichten missbraucht: "Lieblingsonkel" vor Gericht

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Die noch unmündigen Mädchen sollen den 54-Jährigen immer wieder besucht haben. Während seine Frau nicht daheim war, soll es zu den sexuellen Übergriffen gekommen sein. 

Der Prozess am Wiener Landesgericht lässt erschaudern: Ein bisher unbescholtener Familienvater soll seine Nichten vergewaltigt und sexuell missbraucht haben. Die Jüngste soll zum Zeitpunkt der Übergriffe erst zehn Jahre alt gewesen sein. Vorgeworfen wird dem 54-Jährigen, der sämtliche Anklagepunkte bestreitet, Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und Nötigung. 

Warum ihm so schwere Delikte vorgeworfen werden, konnte sich der Angeklagte nicht erklären. "Ich habe gegrübelt, gegrübelt und gegrübelt und komme nicht drauf", sagte er vor Gericht. Er sei der Lieblingsonkel gewesen und sei aus allen Wolken geflogen, als die Anzeige hereinflatterte. 

 "Das Verhältnis war eigentlich super. Sie sind immer gerne zu mir gekommen." Sein Verteidiger sieht massive Widersprüche in den Aussagen der Mädchen. Die Nichten wurden nach dessen Einvernahme eingehend vom Gericht befragt, davor war die Öffentlichkeit aus Opferschutzgründen von der Verhandlung ausgeschlossen worden.

Waren oft über mehrere Tage bei ihm

Laut Anklage sollen die Schülerinnen den angeheirateten, außerhalb von Wien lebenden Onkel seit 2014 regelmäßig besucht haben. Die Wochenenden und die Ferien verbrachten sie immer wieder bei ihm, oft waren sie auch mehrere Tage bei ihm. Wenn seine Ehefrau, mit der er seit 32 Jahren verheiratet ist, nicht zu Hause war oder sich diese um ihre kranke Mutter kümmern musste, soll er diese Gelegenheiten zu sexuellen Übergriffen genutzt haben. Bei zwei Betroffenen soll er mit Gewalt vorgegangen sein, ein Mädchen hatte im Ermittlungsverfahren von Schlägen mit einem Gürtel und Drohungen berichtet, falls sie ihn verraten sollte.

Der 54-Jährige hatte mit den Unmündigen eine WhatsApp-Gruppe namens "Geheimnis" gehalten. Darin wurden offenbar auch sexuelle Inhalte geteilt, die man als Onkel normalerweise nicht mit seinen kleinen Nichten bespricht.

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