Zumindest 1.500 demonstrierten vor ÖVP-Zentrale gegen die harte Flüchtlingspolitik der Regierung. Organisiert wird diese von der Partei LINKS.
Wien: Mehrere Demonstrationen in Wien haben am Donnerstag ein humanitäres Engagement Österreichs für die Bevölkerung in Afghanistan gefordert.
Solidaritätsbekundung
Auf einer gemeinsamen Solidaritätskundgebung der SPÖ-Frauen und der Volkshilfe mit Unterstützung des Black Voices Volksbegehrens wurde nochmals auf die dramatische Lage der Frauen und Mädchen nach der Machtübernahme der Taliban hingewiesen. Am frühen Abend demonstrierten dann zumindest 1.500 Menschen vor ÖVP-Zentrale und Kanzleramt.
"Die internationale Staatengemeinschaft muss diese Frauen schützen und ihnen rasche Hilfe zukommen lassen", betonte SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner in ihrer Rede am Donnerstagvormittag am Platz der Menschenrechte. Die afghanische Botschafterin in Österreich, Manizha Bakhtari, nahm ebenfalls an der Kundgebung teil und erinnerte an die frauenpolitischen Errungenschaften der letzten 20 Jahre in Afghanistan. "Diese Frauen hört niemand mehr", meinte sie.
Am Abend haben dann mehrere Hundert Menschen vor der ÖVP-Zentrale sichere Fluchtwege für Menschen, die der Taliban-Diktatur entkommen wollen, gefordert. Organisiert hatte die Organisation die Partei "Links". "Was es jetzt braucht, sind sicher keine Diskussionen über Abschiebungen und Grenzschließungen, sondern sichere Fluchtwege für Menschen auf der Flucht vor Folter und Tod", sagte Links-Sprecherin Anna Svec laut einer Aussendung.
Teilnehmerzahlen
Die Organisatoren sprachen von 2.500 Teilnehmern, die Polizei von 1.500. Nach dem Auftakt bei der ÖVP zog die Demo vor das Bundeskanzleramt am Ballhausplatz weiter.