Nicht rechtskräftig

Lebenslange Haftstrafe für Doppelmord in Wien

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Der 29-jährige Somalier, der im September 2021 zwei Frauen brutal getötet hat, ist am Montag bei seinem Prozess am Wiener Landesgericht wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.  

Die Geschworenen sahen es einstimmig als gegeben an, dass der Mann seine Ex-Frau sowie deren Freundin in Tötungsabsicht mit einem Nudelwalker und einem Messer attackierte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zudem urteilten die Geschworenen, dass der Angeklagte auch einen vermeintlichen Nebenbuhler ermorden wollte. Dieses Vorhaben scheiterte lediglich an der Alkoholisierung des Angeklagten zu diesem Zeitpunkt. Der Somalier hatte sich bei dem Prozess weitestgehend geständig gezeigt, gegen das Urteil legte er aber Berufung ein.

Die Einvernahme des Somaliers gestaltete sich bei dem Geschworenenprozess (Vorsitz: Richter Andreas Böhm) schwierig, da der Angeklagte immer wieder widersprüchliche Aussagen tätigte. Das Gericht konnte aber auf das umfassende zehnseitige Geständnis zurückgreifen, das der 29-Jährige gegenüber der Polizei abgelegt hatte. Darin sagte er aus, dass er die Nacht auf den 13. September in der Wohnung seiner Ex-Frau, mit der ein gemeinsames Kind hat, verbracht hatte.

Tat aus Eifersucht

Dabei las er - wohl aus Eifersucht - die SMS der 38-Jährigen in deren Mobiltelefon. Eine ein Monat alte Nachricht an einen Bekannten lautete dabei: "War ein wenig beschäftigt, um 22.00 Uhr bin ich bereit". Dies legte der Angeklagte offenbar als sexuelle Anspielung aus und begann, sich zu betrinken. Zuerst spielte er noch mit dem Gedanken, sich selbst umzubringen, doch dann beschloss er seiner Einvernahme zufolge, stattdessen seine Ex-Frau, den Adressaten der SMS und eine Freundin der Frau, die er für das Scheitern der Ehe verantwortlich machte, zu töten.

Am nächsten Tag setzte er diesen Plan dann um. Er wartete, bis die 38-Jährige das Kind in den Kindergarten gebracht hatte, holte aus der Küche einen Nudelwalker und attackierte die Frau in der Wohnung völlig unvermittelt mit drei wuchtigen Schlägen auf den Kopf. Danach legte er der Schwerverletzten eine Decke über den Kopf, nahm ein Messer und stach ihr in den Hals und in den Kopf.

Nach der Tat wartete der Somalier Wodka trinkend auf die Freundin, die jeden Tag gegen 12.30 Uhr zu seiner Ex-Frau zum Essen kam. Diese legte er das Messer an den Hals und zwang sie, sich im Schlafzimmer mit dem Rücken zu ihm auf das Bett zu knien. Dann attackiere er das um sein Leben bettelnde Opfer ebenfalls mit dem Nudelwalker und stach noch zusätzlich mit einem Messer zumindest 40 Mal auf die Frau ein.

Versuchter Mord

Zur dritten Bluttat kam es nicht mehr. Zwar lockte der Verdächtige den vermeintlichen Nebenbuhler mittels SMS zu einem Treffpunkt vor dem Haus, doch vergaß er dabei sowohl das Messer als auch den Wohnungsschlüssel, wodurch er unbewaffnet war. In einem nahe gelegenen Park versuchte der zu diesem Zeitpunkt erheblich betrunkene Angeklagte schließlich, den Mann mit einem Faustschlag zu attackieren. Doch dieser konnte ausweichen und davon laufen. Wenig später wurde der 29-Jährige festgenommen.

Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte weitestgehend geständig. Die Freundin seiner Frau und den vermeintlichen Nebenbuhler wollte er töten, seine Ex-Frau habe er hingegen "geliebt". "Ich hatte einen Wutanfall, es hat Klick gemacht", behauptete der Somalier. Hier bestritt er auch, den Mord geplant zu haben.

Dem widersprach Gerichtspsychiater Peter Hofmann in seinem Gutachten. Bei der Tat habe es sich um einen "bilanzierenden Amoklauf" gehandelt, bei dem der hochgefährliche Mann ohne Abkühlungsphase mit höchstmöglicher Brutalität drei Menschen zu Tode bringen wollte. Beim Tatzeitpunkt lag demnach auch keine psychische Erkrankung oder eine wesentliche Beeinträchtigung durch Alkohol vor.

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