Ärztekammer kritisiert Personalnot

Nächster Wirbel: Zu wenig Ärzte im KH Nord?

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100 Ärzte sollen laut Wiener Ärztekammer fehlen – der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) widerspricht dieser Ansicht. 

Wien. Der Skandal-Strudel rund um das Krankenhaus Nord in Wien dreht sich immer weiter. Nach der Energetiker-Affäre und diversen fragwürdigen Ausgaben fehlen jetzt laut Wiener Ärztekammer (WÄK) bis zu 100 Mediziner. 

Personalengpass. Der Vizepräsident der WÄK, Wolfgang Weismüller, schlägt Alarm: "Es dürften an die 70 Dienstposten fehlen und an die 100 Ärzte", sagte er gegenüber "orf" und beruft sich dabei auf Berechnungen der Ärztekammer sowie Berichte aus der Klinik in Floridsdorf. 

"Falsch gerechnet". Das Problem sieht Weismüller darin, dass für das KH Nord falsch gerechnet worden sei. Man sei nämlich davon ausgegangen, dass jeder Arzt im Schnitt 48 Stunden arbeite. Laut Weismüller würden deshalb zu viele Überstunden gemacht. Und es gebe bereits Abgänge im Pflegebereich. "Beim Pflegepersonal schaut es auch dramatisch aus, vor allem im Bereich der OP-Pflege", sagt der WÄK-Vizepräsident.

KAV widerspricht 

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) widerspricht den Aussagen Weismüllers, die beim KAV-Direktor Herwig Wetzlinger "Unverständnis" auslösen. Die Behauptung, dass 70 Dienstposten fehlten und an die 100 Ärzte, sei "nicht nachvollziehbar". Vielmehr seien all Dienstposten, "die für den Betrieb benötigt werden, derzeit besetzt", so der KAV-Direktor.
 
Die Neos kritisieren die Stadt Wien wegen des Personal-Engpasses. "Wenn die Ärztekammer jetzt von 100 fehlenden Ärzten und massiven Lücken auch beim Pflegepersonal spricht, ist das ein Warnsignal", sagt NEOS-Wien-Klubobmann Christoph Wiederkehr.

FPÖ: Ablenkungsmanöver der KAV

"Wenige Wochen vor dem geplanten Vollbetrieb fehlen im milliardenschweren Skandalbau 100 Ärzte", sagt der Gesundheitssprecher der Wiener FPÖ Wolfgang Seidl in einer Aussendung. Anders sehe das erfahrungsgemäß der KAV. "Von zuständiger Stelle wird die Kritik wie immer zurückgewiesen. Ob das auch die Patienten so sehen, die endlos darauf warten, untersucht oder behandelt zu werden ist zu bezweifeln", kritisiert der Freiheitliche und sieht darin "Ablenkungsversuche des KAV."

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