Wien

Prozess nach 700.000-€-Juwelencoup

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Tschetschene soll Mega-Coup gelandet haben, doch der sagt: Alles war ein Fake.

Es geht um den Raub in der Spiegelgasse ums Ecke vom Stephansdom einen Tag vor Silvester 2013. Damals zeigte der Wiener Juwelier Igal Z., der auf dem Weg zu Banken und einer Goldschmiede war, an, dass ein bewaffneter Täter ihm am helllichten Tag (es war 14.20 Uhr) die Aktentasche mit Edelsteinen im Wert von 700.000 Euro sowie 8.000 Euro in bar weggenommen habe.

»Her mit den Juwelen« - »Zeig mir die Pistole«

Wie von der Polizei bis heute nicht kommuniziert wurde, wurde im September 2014 der Tschetschene Muhammed G. als dringend Tatverdächtiger festgenommen. Der 18-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft und wird von Top-Anwalt Nikolaus Rast vertreten. Die Verteidigungslinie am Montag im Wiener Landesgericht lässt jedenfalls einen spannenden Prozess mit einem Knalleffekt erwarten:

Denn der Teenie-Räuber schwört Stein und Bein, dass der Raub eine ausgemachte Sache bzw. ein Versicherungsbetrug gewesen sei. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Demnach wäre Muhamed G. von einem Dritten, Dragan Z., mit dem Coup beauftragt worden: "Ich sollte zu einem vereinbarten Zeitpunkt hinkommen und zu dem Typen mit der Aktentasche sagen: 'Her mit den Juwelen.' Der fragte dann:'Zeig mir die Pistole.'" Mit einem bestellten Taxi suchte der "gedungene Räuber" das Weite. Über den Verbleib der Beute ist bis dato nichts bekannt. Kurz darauf war Muhammed G. jedenfalls wieder so pleite, dass er wegen eines Versandhausbetrugs (es geht um einen Computer um 700 Euro) angeklagt ist.
 

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