Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Tod eines jungen Häftlings und Familienvaters.
Der 27-Jährige war als mutmaßlicher sogenannter Bodypacker verhaftet und von der Polizei am 23. Juni in die Justizanstalt Josefstadt gebracht worden. Der Nigerianer kam in eine Sonderzelle (WC ohne Abfluss), damit die Drogenkugeln nicht im Kanal verschwinden und sichergestellt werden können. Noch in derselben Nacht sollen eine oder mehrere Drogenkugeln im Bauch geplatzt sein.
Laut Vollzugssprecher General Josef Schmoll war der Anstalts- und Nachtdienstarzt sofort zur Stelle; doch er konnte nichts mehr ausrichten, außer den Notarzt zu verständigen. Der Schwarzafrikaner kam mit der Rettung ins Wilhelminenspital, wo er noch in der Nacht verstarb.
Die Rätsel: Bis heute liegt noch kein offizielles Obduktionsergebnis vor, woran der 27-Jährige tatsächlich gestorben ist. Und Freunde aus dem Umfeld des Nigerianers, der mit einer Österreicherin verheiratet ist und ein Kleinkind hat, kolportieren: Die Leiche des Mannes sei übersät von Blutergüssen gewesen und es soll auch noch andere Anzeichen von Misshandlungen gegeben haben. Jetzt wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, bestätigt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nina Bussek.