Schüsse auf Bim

Polizei fasst Straßenbahn-Sniper: Pole (36) geständig

Im 14. Wiener Bezirk auf der Linzer Straße kam es heute zu einem riesigen Polizei-Einsatz. Eine Straßenbahn wurde beschossen. Das Projektil mit großer Durchschlagekraft ging durch eine Tür und ein gegenüberliegendes Fenster. Der verdächtige Pole (36) gestand die Schussabgabe.

Bim beschossen
© Viyana Manset Haber

Wien. Wie oe24 erfuhr, dürfte einem oder mehreren Fahrgästen ein komisches Geräusch und dann ein Loch in der Zugangstür der fahrenden Bim sowie ein kaputtes Fenster aufgefallen sein. Wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger bestätigt, gibt es tatsächlich Hinweise, dass eine Straßenbahngarnitur der Linie 52 - die in der Linzer Straße auf Höhe Hausnummer 150 einen Notstopp einlegte - mit etwas beschossen worden war.  Kurz vor 17.00 Uhr wurde  bei Öffnung und Durchsuchung einer zweiten Wohnung ein Verdächtiger gefasst. Bei ihm dürfte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Bim-Sniper handeln. Auf Twitter gab die Wiener Polizei bekannt: "Es konnte eine verdächtige Person angehalten werden. Diese wird derzeit von unseren Kolleg*innen einvernommen.
Die Verkehrsmaßnahmen wurden aufgehoben." 

Bim beschossen
© Viyana Manset Haber

Bim 52 Schüsse
© Fuhrich

Polizei fasst Straßenbahn-Sniper: Pole (36) geständig
© APA

Abgefeuerte Gewehrpatronenhülse gefunden

Welche Waffe im Spiel war, was das Motiv gewesen sein könnte und wer dahinter steckt, ist noch völlig unklar. Am Tatort wurde angeblich eine Gewehrpatronenhülse sichergestellt. Und in der Wohnung des Verdächtigen eine entsprechende Langwaffe. Verletzt wurde niemand. Cobra, Wega, Bereitschaftseinheit, mehr als ein Dutzend Streifen waren vor Ort. Augenzeugen berichteten von umfassenden Absperrungen und schwer ausgerüsteten Beamten. Eine Augenzeugin bzw. Passagierin berichtet geschockt, dass sie von einer Kugel knapp verfehlt wurde, während links und rechts von ihr die Fenster zersplitterten.

Bim 52 Schüsse
© Fuhrich

Die Spurensicherung ist mittlerweile vor Ort und inspiziert das Einschuss- und das Durchschussloch. Alles spricht für ein Projektil aus einer echten Pistole oder Langwaffe in den Händen eines Heckenschützen, der jetzt in unmittelbarer Umgebung ausfindig gemacht werden muss - dabei kommen auch Panzerwägen zum Einsatz. 

Gegen 16.00 Uhr lief eine Durchsuchung in einem Haus in der Linzer Straße. Dabei waren von weitem auch Knallgeräusche zu hören. Zwei gepanzerte Sonderfahrzeuge der Polizei zogen von dort mittlerweile wieder ab. 

Wegen des Einsatzes fuhr die Linie 52 zwischenzeitlich nur zwischen Westbahnhof und Linzer Straße/Reinlgasse. 

Das weiß man über den Tatverdächtigen

Wie die Polizei mitteilte, führten die Ermittlungen bisher zu zwei Wohnungsdurchsuchungen, die als mögliche Örtlichkeit der Schussabgabe lokalisiert werden konnten. Im Zuge der zweiten Durchsuchung wurden in der betreffenden Wohnung eine Langwaffe sowie Patronenhülsen vorgefunden und sichergestellt. Der Tatverdächtige, ein 36-jähriger polnischer Staatsangehöriger, hat die Waffe legal besessen. Im Zuge der Amtshandlung wurde der 36-Jährige in einem Kaffeehaus in unmittelbarer Nähe zur Tatörtlichkeit durch WEGA-Kräfte angehalten. Er zeigte sich geständig.

Weitere Vernehmungen und Ermittlungen zum Motiv der Tat dauern an. Der Tatverdächtige wurde aufgrund einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien wegen Mordverdachts festgenommen und befindet sich derzeit im Gewahrsam des Landeskriminalamts Wien.

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