Vorarlberger

Zwei Monate auf Flucht: Ausbrecher geschnappt

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57-jähriger verurteilter Millionenbetrüger war nach Haftausgang nicht zurückgekehrt.

Ein 57-jähriger Vorarlberger, der im November 2009 wegen Millionenbetrugs zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, ist am Donnerstag in Feldkirch nach knapp zweimonatiger Flucht verhaftet worden. Der Mann war Ende Juli von einem Haftausgang nicht mehr in die Justizanstalt Suben (Bezirk Schärding) zurückgekehrt, teilte die Vorarlberger Polizei am Freitag mit. Er hätte in Suben nur noch wenige Wochen an Freiheitsstrafe bis zu seiner bedingten Entlassung verbüßen müssen.

Der 57-Jährige sei in seinem Heimatort Feldkirch auf der Straße von der Stadtpolizei kontrolliert worden. Dabei habe man festgestellt, dass er zur Fahndung ausgeschrieben war. Der Mann habe die Ansicht vertreten, "dass er nicht mehr einrücken muss", hieß es seitens der Exekutive. Derzeit sei er in der Justizanstalt Feldkirch inhaftiert, eine Rücküberstellung nach Suben sei aber geplant.

Millionen veruntreut
Der gebürtige Feldkircher soll bei Wertpapiergeschäften ein Dutzend Anleger aus Deutschland, der Schweiz, der Türkei und den USA um insgesamt viereinhalb Millionen Euro geprellt haben. Dafür wurde er am Landesgericht Feldkirch verurteilt. Laut einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten" läuft gegen den Mann noch ein weiteres Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft gehe Vorwürfen aus dem Jahr 2012 nach, wonach er der Leiterin des psychologischen Dienstes in der Justizanstalt Sonnberg in Hollabrunn 50.000 Euro angeboten habe, wenn sie sich für seine vorzeitige Entlassung einsetze, schrieb das Lokalblatt zu Anfang dieser Woche.

Der Fall des 57-Jährigen hatte vor Jahren für Schlagzeilen gesorgt, weil er sich vor dem ursprünglich im Juni 2008 angesetzten Prozess nach London absetzte. Dort nahmen ihn die britischen Behörden im August fest, entließen ihn aber gegen Kaution auf freien Fuß. Nachdem die Auslieferung nach Österreich offenbar kurz bevor stand, machte sich der Feldkircher im März 2009 erneut aus dem Staub, ehe seine Flucht im April in Nizza zu Ende ging.

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