Immer mehr Organisationen fordern für ihre Mitglieder die Befreiung von der Studien-Gebühr. Blasmusik, Feuerwehr, Bergrettung, ...
Kommt jetzt die Abschaffung der Studiengebühr durch die Hintertür? Immer mehr gemeinnützige Organisationen fordern, dass ihre Mitglieder gratis studieren dürfen. Die SPÖ signalisiert Zustimmung: Bundeskanzler Alfred Gusenbauer will den Bereich der Tätigkeiten, die für eine Abgeltung der Studiengebühren in Frage kommen, möglichst weit fassen. Ich finde, dass man hier nicht unterscheiden soll, welche Art von freiwilliger Arbeit im Dienste der Gemeinschaft geleistet wird", sagte Gusenbauer am Montag im Abendjournal von Ö1.
Anregungen werden gesammelt
Der Wissenschaftssprecher der SPÖ,
Josef Broukal, wünscht sich, dass "sehr viele verschiedene
Tätigkeiten" für die Abgeltung der Studiengebühren durch
gemeinnützige Arbeit anerkannt werden. Wie Broukal erklärte, werden nun
einen Monat lang im Sozial-, Bildungs- und Wissenschaftsministerium alle
dahin gehenden Anregungen gesammelt.
Schicken Sie uns Ihre Ideen , mit welchen freiwilligen Diensten Studenten von den Studiengebühren befreit werden sollen. Wir leiten Ihre Anregungen weiter!
Plattform gegen Studiengebühren
Vor allem steirische
Institutionen fordern die Studiengebühren-Befreiung für ihre aktiven
Mitglieder. Von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Rotem Kreuz, der Caritas,
der Katholischen Jugend, der Bergrettung bis hin zur Blasmusik reicht die
Liste. Die Organisationen planen einen gemeinsamen, offenen Brief an die
Politiker. Der Dienststellenleiter des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark
im Gespräch mit oe24.at: „Wir haben 3.507 Studenten unter unseren
Mitgliedern. Für die möchten wir einfach die Möglichkeiten ausschöpfen, denn
die Studenten leisten viel bei uns.“ Insgesamt erbringen die Mitarbeiter
5,31 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden pro Jahr. Das entspricht etwa
150 Stunden pro Jahr und Mitglied.
Auch Blasmusik will Befreiung
Auch der steirische
Blasmusikverband möchte eine Befreiung für seine Aktivisten. Der Obmann des
steirischen Blasmusikverbandes, Horst Wiedenhofer, wünscht sich, dass diese
Regelung auch für Studenten bei der Blasmusik gilt: "Nachdem wir
gemeinnützig arbeiten - wir bekommen ja auch kein Geld für unsere
Ausrückungen, wir machen ja alles unentgeltlich.“
Clemens Pichler, Geschäftsführer der Katholischen Jugend Österreich, schließt sich den anderen freiwilligen Organisationen an: "Sollte der Vorschlag der Regierung tatsächlich umgesetzt werden, so erwarten wir selbstverständlich, dass das ehrenamtliche Engagement junger Menschen in Kinder- und Jugendorganisationen zu einer Rückzahlung der Studiengebühren führt bzw. unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter künftig von Studiengebühren befreit werden." Derzeit sind etwa 12.000 Gruppenleiter ehrenamtlich tätig, die mehr als die geforderten 60 Stunden pro Semester arbeiten.