Nicht kampffähig

Acht Eurofighter sichern den Luftraum

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Die acht neuen Abfangjäger sind ab Montag auf sich allein gestellt. Die zwölf F5-Tiger-Jets aus der Schweiz werden zurückgegeben.

Von Pleiten, Pech und Pannen war der Eurofighter-Deal bislang überschattet. Jetzt beginnt die Bewährungsphase der insgesamt 1,6 Milliarden Euro teuren Kampf-Jets. Die zwölf von der Schweiz geleasten F-5-Abfangjäger werden am Montag zurückgegeben, die Luftraumüberwachung obliegt dann zur Gänze den acht Eurofightern, die derzeit in Betrieb sind. Ein neunter Jet soll in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen.

Nicht kampffähig
Bis zur vollen Kampffähigkeit werden noch Jahre vergehen, für die normale Luftraumüberwachung sei man aber bestens gerüstet, teilte das Verteidigungsministerium bereits im Vorfeld mit. Aber auch daran zweifeln Kritiker, wie ÖSTERREICH bereits berichtete. „Bei Großveranstaltungen wie der EURO, die zeitlich begrenzt sind, ist ein regulärer Flugbetrieb möglich. Um den Luftraum auf längere Zeit lückenlos zu sichern, gibt es derzeit zu wenig Piloten“, erklärte etwa der Fachjournalist für Militärluftfahrt und Korrespondent des renommierten Branchenblatts Jane’s Defence, Georg Mader.

Auch aus den Reihen der Offiziere gerät jetzt Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) unter Beschuss. Der Abfangjäger-Kauf belaste zunehmend das Heeresbudget und gefährde damit die Heeresreform, die bis 2010 umgesetzt werden soll, erklärte der Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, Eduard Paulus (siehe auch Interview). Die Kritik: Die Ratenzahlungen für den Eurofighter hätten – wie vom Ministerium angekündigt – per Sonderfinanzierung abgewickelt werden müssen.

Budgetnöte
Weil das Geld für die Jets jetzt aber vom Heeres-Budget abgezweigt wird, bleibe zu wenig Geld für den Rest der Truppe. „1995 hat der Heeres-Etat noch 0,84 Prozent des BIP betragen. Derzeit sind es nur mehr 0,72 Prozent – trotz der Eurofighter“, so Paulus. Und das bekomme jetzt vor allem die Truppe am Boden zu spüren.

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