Mega-Pleite

Kika/Leiner: FPÖ fordert jetzt einen U-Ausschuss

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ÖGB-Chef Katzian regt unterdessen eine unabhängige Kommission an 

Generalsekretär Christian Hafenecker erneuerte am Samstag sein Angebot an die SPÖ, das parlamentarische Gremium gemeinsam einzusetzen. Aus freiheitlicher Sicht könnte der potenzielle Untersuchungsgegenstand "selbstverständlich" auf einen "Malversationskomplex COFAG" ausgedehnt werden, dürfte doch Kika/Leiner nur die "jüngste Spitze des Eisbergs" sein, was Corona-Hilfen anbelangt.

"Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich werde jedenfalls sofort kommende Woche Gespräche mit den anderen Parteien suchen, in erster Linie mit der SPÖ, deren Finanzsprechers Krainer ja schon Interesse an der Einsetzung eines U-Ausschusses gezeigt hat“, so Hafenecker.

„Die verbale Kritik an diesem Wirtschaftsskandal rund um die ‚Freundschaftsgruppe‘ Kurz-Benko ist das eine, den Worten müssen jetzt aber auch Taten folgen – also die konsequente, schonungslose und umfassende Aufklärungsarbeit. Das sind wir den Steuerzahlern schuldig, das haben sich aber vor allem auch die Mitarbeiter von Kika/Leiner, denen von einem Tag auf den anderen die Existenzgrundlage entzogen wurde, verdient“, betonte Hafenecker. 

ÖGB-Chef Katzian regt unabhängige Kommission an

ÖGB-Chef Wolfgang Katzian hat am Samstag in der Ö1-Radioreihe "Im Journal zu Gast" die Prüfung des Verkaufs der angeschlagenen Möbelkette Kika/Leiner durch eine unabhängige Kommission angeregt. Diese könnte dann auch eine "mögliche Rückabwicklung" zum Beispiel von Immobiliendeals ausloten. Zunächst will Katzian aber die Aufarbeitung sämtlicher Abläufe durch die Finanzprokuratur abwarten.

Sollte dabei herauskommen, dass "nicht alles astrein" abgelaufen sei, sei er dafür, "dass sich das jemand Externer anschaut". Denn schließlich sei den Mitarbeitern stets signalisiert worden, dass "alles in Ordnung" und man "auf einem guten Weg" sei. Mittlerweile wisse man, dass die Firma im Hintergrund filetiert worden sei. Letztlich wurde Insolvenz angemeldet, so Katzian: "Das ist einen Vorgangsweise, die stinkt." Daher müsse man sich das genau anschauen.

Von der Forderung, die Gewerkschaften sollten heuer bei den Lohnverhandlungen zurückhaltend sein, um die Inflation einzubremsen, hält Katzian gar nichts. Denn die Regierung habe nichts auf den Weg gebracht außer ein paar Einmalzahlungen. In dieser Situation von den Gewerkschaftsmitgliedern Lohnzurückhaltung zu verlangen, gehe sich nicht aus, so Katzian: "Das kann man ja von keiner einzigen Gewerkschaft der Welt verlangen."

   Stattdessen stellt Katzian diverse "Aktivitäten" in den Raum, sollte Anfang September nicht klar sei, dass die Energie- und Strompreise runtergehen. Man verfüge über "viele Möglichkeiten des großen Blumenstraußes von Aktivitäten", diese reichten von Aktionstagen bis zu Demonstrationen.
 

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