Affären

Neue Anklage gegen Benko - offenbar auch Frau in Visier

Die WKStA erhebt eine weitere  Anklage gegen Signa-Pleitier Rene Benko. Es drohen ihm bis zu 10 Jahre Haft. Betroffen sein soll auch die Frau des Ex-Milliardärs.

Die Ermittler der Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA haben sich jetzt in der Causa Signa-Pleite neue Anklagepunkte herausgearbeitet - und die nunmehr zweite Anklage gegen den Tiroler René Benko (48) erhoben. Laut WKStA geht es "gegen René Benko und eine Mitangeklagte um betrügerische Krida (§ 156 Abs 1, Abs 2 StGB)". Brisant: Bei der Mitangeklagten soll es sich um Nathalie Benko, die Frau des Signa-Gründers, handeln. Offiziell bestätigt das die WKStA aber nicht. Die Anklageschrift wurde im Landesgericht Innsbruck eingebracht - dort, wo Benko schon am 14. und 15. Oktober vor Gericht stehen wird.

Die WKStA wirft Benko "vor, im Rahmen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer die Befriedigung von Gläubigerforderungen verhindert bzw. geschmälert zu haben, indem er Vermögenswerte beiseitegeschafft haben soll". Konkret betreffe dies "Bargeld in Höhe von 120.000 Euro sowie zusätzlich elf hochpreisige Uhren sowie Manschettenknöpfe, Uhrenarmbänder, u.a. im Gesamtwert von fast 250.000 Euro". 

In einem Tresor versteckt

Die genannten Vermögenswerte seien in einem Tresor im Haus von Angehörigen seiner Frau verborgen gewesen. "Die Mitangeklagte soll zur Tat René Benkos beigetragen haben. Der anklagegegenständliche Schadensbetrag beläuft sich damit auf fast 370.000 Euro. Der Strafrahmen beträgt ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe", so die WKStA.

Benko bestritt stets alle Vorwürfe, es gilt für alle Genannten die Unschuldsvermutung.

Neue Ermittlungen wegen Untreue

Zusätzlich bestätigt die WKStA Ermittlungen gegen mehrere Signa-Mitarbeiter sowie gegen Benko u. a. wegen Untreue. "Sie sollen es bei der treuhänderischen Verwaltung von Mitarbeiteraktien pflichtwidrig unterlassen haben, zumindest einen Mitarbeiter über die Verschlechterung der Vermögenslage der nunmehr insolventen Signa Prime Selection AG und den Wertverlust der Namensaktien rechtzeitig zu informieren. Dadurch soll dem Mitarbeiter ein noch festzustellender Schaden entstanden sein."

Im Fall von Benko "besteht der Verdacht, dieser solle einen Investor bzw. dessen Familienstiftung betrügerisch dazu verleitet haben, rund fünf Millionen Euro an den Sanierungsbeauftragten der Signa Holding GmbH zu überweisen. Er habe dabei die wahrheitswidrige Garantie abgegeben, dem Investor einen diesem aus einem anderen Signa-Investment in gleicher Höhe zustehenden Dividendenbetrag, der aber noch nicht ausbezahlt worden war, im Fall von dessen Ausfall selbst zu begleichen."

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