Antisemitismus

"Einfach gestört": Entsetzen über Hass-Attacke auf Wiener Synagoge

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Unter lautem Gejohle wird die israelische Fahne vor der Synagoge in der Wiener Innenstadt runtergerissen  

In der Nacht auf Samstag ist eine israelische Fahne vom Wiener Stadttempel gerissen worden. Ein Video davon, das einen Mann bei der wohl politisch motivierten Aktion zeigt, wurde am Abend von Bini Guttmann, einem Vorstandsmitglied des "World Jewish Congress" online gestellt. Die Polizei hat den Vorfall bestätigt, er soll sich um 2 Uhr nachts ereignet haben. Laut Polizei ist man noch auf der Suche nach den Tätern.

Der Täter wurde von einem weiteren jungen Mann unterstützt, der ihn auf die Schultern hob. Eine junge Frau, die daneben steht, imitiert ein Maschinengewehr.

 

 

 

"Einfach gestört"

Grünen-Mandatar Georg Bürstmayr zeigt sich auf X (vormals Twitter) entsetzt über die Tat. Er werde unverzüglich der Frage nachgehen, warum sie überhaupt möglich gewesen sei "und was genau hier (nicht) passiert ist." An sich werden jüdische Einrichtungen von Polizei und Heer geschützt, aber offenbar teils nur während ihrer Öffnungszeiten.

© Twitter

Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) nannte den Vorfall "einfach gestört". Eine jüdische Einrichtung anzugreifen und sich auch noch dabei zu filmen müsse Konsequenzen haben: "Ich erwarte hier eine harte Bestrafung für diesen offenen Antisemitismus."

 

  

 

Hass-Demos

Seit dem Hamas-Großangriff auf Israel kam es auch in Österreich zu mehreren Hass-Demos, auf denen anti-israelische Parolen skandiert wurden. Auch am Samstag gingen wieder Hunderte auf die Straßen.

Österreich gilt schon lange als „safe haven“ – sicherer Hafen und Rückzugsort – für radikal-islamistische Gruppen. Sowohl die Hamas als auch die Muslimbrüderschaft dürften in Wien operieren. Auch Reisen von Österreich nach Gaza, Teheran, Syrien oder nach Katar und wieder retour nach Wien konnten in den letzten Jahren beobachtet werden.

Die offiziellen Zeichen und Symbole der Terrororganisation sind in Österreich verboten. Ihnen nahestehende Personen werden beobachtet. Wer glaubt, dass nur Paläs­tinenser dazugehören, irrt freilich.

Ebenfalls seit Jahren – wenn auch eher glücklos – im Visier des hiesigen Staatsschutzes steht die mit der Hamas eng verwobene Muslimbrüderschaft. Auch hier werden Reisen beobachtet.  
 
 

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