Am Mittwochabend war der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) in der ''ZiB2'' zu Gast.
Das eigentliche Thema des "ZiB2"-Interviews von Marie-Claire Zimmermann mit Anton Mattle war das von der Tiroler Landesregierung angekündigte Recht auf "Vermittlung" eines Kinderbetreuungs- und Kinderbildungsplatzes ab dem zweiten Lebensjahr. Hier gibt es laut Moderatorin Zimmermann allerdings ein paar Feinheiten in den Formulierungen, wie zum Beispiel "das Recht auf Vermittlung eines Betreuungsplatzes. Was genau heißt das?".
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"Vermitteln bedeutet bei uns eben, dass ein Kind einen Kinderbildungsplatz in seiner Wohnsitzgemeinde, am Weg zum Arbeitsplatz der Eltern oder dort einen Betreuungsplatz bekommt, wo die Eltern arbeiten. Es kann aber auch so sein, weil wir ganz stark daran arbeiten, dass kommunale Infrastrukturen mit betrieblichen Infrastrukturen vernetzt werden, dass auch ein Betriebs-Kindergarten für ein Kind in Frage kommt. Das ist das Thema des Vermittelns, dass uns so wichtig ist.", so Mattle.
Keine Sucharbeit für Eltern bei Kinderbetreuungsplatz
Die Koordinationsaufgabe sollen die Planungsverbände, die in Tirol immer einige Gemeinden umfassen. "Die sind lokal sehr gut vernetzt und wissen auch die Möglichkeiten, die es vor Ort gibt", so Mattle. "Und, wenn es um das Vermitteln geht, ist auch das Thema der Tageseltern ein Wesentliches." Auf Nachfrage von Zimmermann, ob es denn dann noch eine Sucharbeit für die Eltern geben wird, meint der Tiroler Landeshauptmann: "Es soll keine Sucharbeit für die Eltern mehr geben, das übernimmt der Planungsverband, die Gemeinde mit Unterstützung vom Land Tirol."
Comeback von Sebastian Kurz?
Gegen Ende des Interviews möchte Zimmermann dann auch noch zu anderen politischen Themen übergehen - und kommt dabei auch auf Sebastian Kurz zu sprechen. "Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist gerade viel in den Medien. Es gibt Spekulationen über seine Rückkehr in die Politik. Wie fänden Sie das?", fragte Zimmermann. "Ich bin der Meinung, dass Sebastian Kurz ein äußerst talentierter Politiker war, und ich betone eben war, weil die Zeit von Sebastian Kurz ist - meiner Meinung nach - vorbei. Jetzt ist es die Zeit von Karl Nehammer", erklärt Mattle in der "ZiB2".
Damit gab sich Zimmermann noch nicht zufrieden: "Wäre es nicht überlegenswert, er hat ja damals viele Menschen davon überzeugt, die ÖVP zu wählen, ihn wieder zurück an Bord zu holen?". Für Mattle haben sich allerdings die Zeiten definitiv verändert. "Andere Persönlichkeiten haben sich auch diesen Aufgabenstellungen jetzt gestellt. Deshalb tragen diese jetzt die Verantwortung und sollen auch in Zukunft Verantwortung tragen." Ob ein Freispruch von Kurz beim Prozess wegen Falschaussage im U-Ausschuss im Oktober etwas an Mattles Einstellung ändern würde? Zwar legt der ÖVP-Landeshauptmann hier einen großen Wert auf die Rechtsstaatlichkeit. "Allerdings, mein Zugang auch zum Thema Politik und Kanzlerschaft, bleibt der selbe."