Kaiser hatte bei 2,4 Millionen Soldaten 320:

Bundesheer leistet sich weiter 130 Generäle

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Warum Verteidigungsministerin Klaudia Tanner plötzlich viel Ärger hatte, zeigt sich immer deutlicher: Sie will auch die Zahl der Generäle reduzieren - daran scheiterten schon drei Amtsvorgänger.

Aktuell kommt auf 115 Bundesheer-Soldaten ein Offizier im Generalsrang: Ein General, sieben Generalleutnante, 20 Generalmajore und 102 Brigadiere kommandieren 15.000 Soldaten (ohne Rekruten und Zivilpersonal). "Zum Vergleich: Bei der Mobilmachung für den ersten Weltkrieg im Jahr 1914 führten 350 Offiziere im Generalsrang die gesamte Armee des Kaiserreichs und die hatte eine Truppenstärke von 2,4 Millionen Mann", berichtete ein Militärerxperte gegenüber ÖSTERREICH.

Auch in Deutschland kommt die Bundeswehr (183.700 Soldaten) mit nur etwas mehr Führungspersonal aus: 180 Generäle, also nur 50 mehr als in Österreich, befehligen die zwölfmal größere Armee. "Dieses Missverhältnis ist natürlich auch der neuen Verteidigungsministerin aufgefallen, die das ändern will. Nur: Sie hat sich damit starke Feinde im eigenen Ressort geschaffen", hörte ÖSTERREICH von einem Insider im Verteidigungsministerium. Prompt wurde - wir berichteten über die Aufregung - der ÖVP-Ministerin schon in den Mund gelegt, dass sie "die militärische Landesverteidigung nicht mehr als Kernaufgabe des Bundesheeres" sehen würde.

Vor Tanner schon drei Minister gescheitert

Auch drei Amtsvorgänger von Klaudia Tanner (ÖVP) konnten bei den Verschlankungsversuchen der Armeeführung nur geringe Erfolge erzielen:

Norbert Darabos (SPÖ) kündigte ein Sparprogramm bei den Generälen im Jahr 2011 an und hatte von allen Ministern dabei noch am meisten erreicht: Darabos konnte die Zahl der Offiziere im Generalsrang von 159 auf 133 senken.

Gerald Klug (SPÖ) kündigte dann 2015 "eine Reduzierung der Generals-Zahl auf die Hälfte", also auf 70, an. Nur: Daraus wurde nichts.

Minister-Nachfolger Mario Kunasek (FPÖ) durfte im Jahr 2019 erneut vermelden, dass es künftig "weniger Generäle" geben werde. Den Betroffenen dürfte die zackige Ankündigung ziemlich egal gewesen sein: Heute sind noch immer 130 Offiziere im Generalsrang im Dienst, also noch immer fast so viele wie beim Abgang von Darabos 2013 . . .

840.000 € an Pensionskosten im Monat

Dass die Zahl der Generäle und Brigadiere verringert wird, wäre auch für die Steuerzahler durchaus wichtig: Derzeit sind 112 Offiziere im Generalsrang im Ruhestand und erhalten eine Pension von etwa 7500 € monatlich. Das sind Monat für Monat 840.000 € an Kosten allein für die pensionierten Generäle, im Jahr also bis zu 11,7 Millionen €. Offiziell wollte die Medienstelle des Bundesheeres diese Pensionsausgaben nicht bestätigen: "Das kann nur die jeweilige Person beantworten, es ist ein sehr komplexes System. Und wir zahlen nicht für die Pensionen der Generäle."

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