Wer bekommt welchen Posten? Die Verhandlungen sind voll im Gange.
Karin Kneissl, ihres Zeichens Nahost-Expertin, hat bereits erklärt, dass sie Interesse am Job der Außenministerin hätte. Tatsächlich hatte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bereits bei ihr angeklopft. Neben Kneissl ist allerdings auch FP-Nationalratspräsident Norbert Hofer nach wie vor im Rennen um den diplomatischen Chefposten.
Als fix wird angenommen, dass die FPÖ den Posten des Innenministers erhält. Dieser könnte mit Ex-Verfassungsschutzchef Gert Polli besetzt werden. Strache selbst will als Vizekanzler auch Heimatschutzminister sein. In der FPÖ will man jedenfalls nicht zu viele Quereinsteiger. Und, die Blauen wollen eigentlich lieber das Finanzministerium als das Außenamt für sich ergattern.
In diesem Ressort residiert derzeit Hans Jörg Schelling. Die ÖVP möchte das Ministerium auf Biegen und Brechen verteidigen. Ob Schelling bleibt, scheint indes noch offen.
VP-Chef Sebastian Kurz soll auf einen Mix zwischen neuen und erfahrenen Kräften drängen. Und sowohl ÖVP als auch FPÖ wollen genügend weibliche Minister in ihrem Team haben. Dass sich eine Parität – also gleich viele Frauen und Männer – ausgehen werde, wird aber bezweifelt.
Countdown. Über das Tempo der Verhandlungen scheiden sich derzeit zudem noch die Geister. Während Kurz aufs Tempo drückt, lässt sich die FPÖ noch Zeit.
Die wirkliche Ressortaufteilung – und die jeweiligen Personen für die Ministerjobs – werden dann jedenfalls im Finale von Kurz und Strache direkt ausverhandelt. Beide wollen offenbar auch Spannungen mit der EU vermeiden.
Isabelle Daniel