Österreichs Parteien beobachten die heutige Wahl in Frankreich ganz genau.
SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern wird die heutige Frankreich-Wahl via Israel ganz genau beobachten. SPÖ-Strategen wollen schließlich davon lernen. Der Kandidat der Schwesterpartei der SPÖ, der PS, wird heute wohl auf sieben bis acht Prozent abstürzen. Er hatte sich klar links positioniert.
SPÖ überlegt den "Nicht rechts, nicht links"-Kurs
Daher interessiert sich Kern vor allem für den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron. Sollte der 39-Jährige mit seinem anti-populistischen Pro-EU-Wahlkampf tatsächlich im ersten Wahlkampf Erster werden, würde die SPÖ versuchen, Macrons „Nicht rechts, nicht links“-Kurs auf Österreich umzulegen. Die etwas unbeholfene Mittelstandskampagne der Roten ist ein erster Schritt in diese Richtung.
Radikalerer Anti-EU-Kurs mit Le-Pen-Rückenwind
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wiederum drückt Marine Le Pen die Daumen. Sollte sie Erste werden, könnte auch die FPÖ auf einen radikaleren Anti-EU-Kurs einschwenken. Blaue Strategen wünschen sich auch Anleihen bei der Wirtschafts- und Sozialpolitik des Front National. Sollte sie hingegen den Einzug in die Stichwahl verfehlen, würde die FPÖ auf Distanz zu ihrem Kurs und zu Donald Trump gehen, der Le Pen unterstützt. (Isabelle Daniel)