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Warum Rendi-Wagner noch bleiben "darf"

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Warum sich Ludwig und Doskozil jetzt für Rendi-Wagner „starkmachen“. 

Rote Partien. Der Bürgermeister wolle „keine Wellen“, sagen diverse SPÖ-Funktionäre über Michael Ludwig. Daher sei er auch gegen eine „chaotische“ Ablöse an der SPÖ-Spitze. Und daher hätte er auch – ebenso wie Burgenlands SP-Chef  Hans Peter Doskozil  – die rote Revolte gegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gestoppt. Das dürfte freilich nicht alles sein. Ludwig sei auch in einem Loyalitätskonflikt, sagen Kenner. Der Wiener – er ist kein Liesinger – sei immerhin eng mit SP-Nationalratspräsidentin Doris Bures verbunden, die Rendi-Wagner ebenso wie SP-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch weiter an der SP-Spitze sehen wolle.

Die zwei seien wiederum Teil der „Liesinger Partie“ – oder „Clans“, wie es SPÖ-Wien intern nicht freundlich gemeint genannt wird – die zum Kreis von Ex-SPÖ-Chef Werner Faymann angehören. Und dieser – er ist im regen Austausch mit der Parteichefin – stehe derzeit zu Rendi. Deutsch hatte sowohl den Angreifer gegen Faymanns Rivalen Michael Häupl als auch Christian Kern gegeben. Ludwig war zwar weder für die Installierung von Rendi-Wagner als Parteichefin, noch Deutsch als Geschäftsführer, aber nun „mitgefangen“, glaubt ein SP-Stratege. Zudem hätten Kreise in der SPÖ – die wiederum dem „Faymann Clan“ nahe stünden – vor, Hans Peter Doskozil zum nächsten Parteichef aufzubauen.

Faymann-Clan wolle »Dosko, nicht Kaiser«

Zeit. Dieser müsse aber zunächst seine Landtagswahl im Burgenland im Jänner über die Bühne bringen. Sollte er dort stark gewinnen und danach seine Stimmband-OP gut laufen, würde dieser SP-Flügel für Doskozil „als nächsten SPÖ-Chef Stimmung machen“, behaupten SP-Insider. Doskozil selbst dementiert, Interesse zu haben. Er wisse, dass er „polarisiere“. Da aber auch Doskozil und weite ­Teile der SPÖ-Burgenland „nicht von Rendi-Wagner überzeugt sind, sie aber jetzt trotzdem als SP-Chefin retten, zeigt das, dass er doch will“, mutmaßt ein SP-Spitzenmann. Noch ausschlaggebender für die „Retten wir Rendi“-Aktion könnte allerdings der Umstand gewesen sein, dass Kärntens SP-Chef Peter Kaiser als interimistischer SP-Chef gehandelt wurde. Ein absolutes Feindbild des „Faymann Clan“. 

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