Partei vor Auflösung

Das Team Stronach zerbröselt

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Austritt: Hans Mayr hat genug von „Diktator Stronach“ und schmeißt hin.

Das Team Stronach (TS) befindet sich im totalen Auflösungsprozess. Jetzt ist auch das Salzburger Team gespalten. Nach Otto Konrad trat auch der Landesrat Hans Mayr aus. Auslöser: Die verbliebenen beiden Stronach-Mandatare hatten mittels Brief eine „eidesstattliche Erklärung“ verlangt, dass Mayr nicht zu den Neos wechsle. Bis dahin sei er von allen Partei-Sitzungen ausgeschlossen. Die Schlammschlacht ist bereits in vollem Gange: Mayr kritisiert auch Frank Stronach scharf, für den „Menschen nur Marionetten“ seien. Seine Gegenspieler im Landtag bezeichneten Mayr als „unberechenbar“. Er bleibt Landesrat, die Regierungsmehrheit ist vorerst gesichert.

Frank Stronach ist derzeit im Anflug auf Österreich. Er hat einige Scherben aufzuräumen: In der Steiermark ist das Büro des TS bereits geschlossen. Die Kosten von 100.000 Euro waren zu hoch. In Kärnten will Gerhard Köfer 2018 mit neuem Parteinamen antreten. (knd)

Ex-Stronach-Landesrat Hans Mayr

›Für Frank sind wir alle nur Marionetten‹

ÖSTERREICH: Warum sind Sie abgetreten?

Hans Mayr: Frank Stronach agiert diktatorisch. Man hört wochenlang nichts von ihm. Dann kommt er und setzt einfach Menschen ab, ohne mit uns darüber zu sprechen. Wir sind für ihn doch alle nur Marionetten.

ÖSTERREICH: Was war der Auslöser?

Mayr: Zu der totalen Aussichtslosigkeit, dass sich jemals noch etwas ändern wird, kam Anfang November ein Brief von der Führung der Landespartei.

ÖSTERREICH: Was war der Inhalt?

Mayr: Von mir wurde verlangt, dass ich eine eidesstattliche Erklärung abgebe, mich nirgendwo anders politisch zu engagieren. Bis dahin wurde ich von allen Sitzungen ausgeschlossen. Mein privates und berufliches Umfeld hat mir dann geraten: „Lass es gut sein, das schadet dir nur noch.“

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