Elsner, bitte warten

Die Million kam zu spät!

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Die Million-Kaution des Geschäftsmanns und Elsner-Freunds Martin Schlaff kam am Freitag zu spät: Der Ex-BAWAG-Chef muss bis Montag im Spital bleiben. Erst dann kann er in seine Villa zurück.

Am Freitagvormittag kam es zu einem Knalleffet in der Causa Elsner: Nach zwei verschobenen Terminen sprach das französische Gericht von Aix en Provence wider Erwarten den früheren BAWAG-Chef frei.

Freiheit mit Ablaufdatum
Einzige Bedingungen: Elsner muss, bevor seine Befunde nicht fertig sind, in seine noble Villa in Mougins, kann aber auch, krankheitsbedingt und ohne Polizeibewachung, im Spital bleiben. Hausarrest also. Erst, wenn die Befunde vorliegen (bis zum 10. Oktober), wird er nach Österreich abgeschoben. Bedingung Nummer zwei: eine Million Euro in bar.

Die waren rasch aufgetrieben: Elsners Freund und langjähriger Geschäftspartner Martin Schlaff war bereit, die Summe zu bezahlen. "Weil er einen kranken Freund in einer solchen Situation nicht im Stich lässt", sagte sein Sprecher Michael Fink. Elsner selbst hätte das Geld nicht aufbringen können. Die Konten des Ex-Bankers wurden gesperrt. Ihm wird im Zuge der Bawag-Affäre Untreue, Betrug und Bilanzfälschung vorgeworfen.

Zu spät!
Als Schlaff die Kaution bei Gericht abgeben wollte, waren bereits die Rolläden unten. Die nächste Möglichkeit besteht erst wieder am Montag ab 8 Uhr. Bis dahin muss Elsner weiter in Polizeigewahrsam in seinem Spitalsbett bleiben. Aus der Traum von Freiheit - übers Wochenende jedenfalls.

Keine Fluchtgefahr
Die Kaution wird bei Beendigung des Verfahrens zurückgezahlt. "Von einer Fluchtgefahr ist ja nicht auszugehen", so Fink.

Am 17. Oktober beraten die französischen Richter wieder über konkrete Details der Auslieferung. Elsners Anwälte kämpfen bis dahin weiter um seine Freiheit.

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