Anschober deutet früheres Lockdown-Ende an

Doch schon erste Öffnungen für Gastro im März?

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Wirtschaftskammer drängt auf weitere Schritte. Gesundheitsministerium kann sich frühere Öffnung "vorstellen". 

Nachdem der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser am Dienstagabend auf oe24.TV erste Öffnungsschritte ab 15. März gefordert hatte, kommt nun Bewegung in ein früheres Lockdown-Ende. Grundsätzlich hat die Regierung ja am Montag festgehalten, dass nächste Öffnungsschritte rund um Ostern, also Ende März, vollzogen werden könnten. Am 1. März will man beraten.

Ganz so apodiktisch klang der Gesundheitsminister am Mittwoch nach dem Ministerrat dann nicht mehr. Die nun eingeschlagene Linie mit der Test-Offensive werde man konsequent bis Ende Februar durchziehen, dann werde man miteinander entscheiden, so Rudi Anschober. 

Mahrer: "Mehr Anreize als bloß Friseurbesuch"

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer äußerte Verständnis, dass jetzt noch nichts passiert, weil die Auswirkungen der Lockerung des Lockdowns noch nicht genau absehbar sind. Doch wünscht er sich schon eine baldige Öffnungsperspektive etwa für die Gastronomie und die Kulturszene.

Es brauche mehr Anreize für Tests als bloß den Friseurbesuch, meint Mahrer, etwa den Gasthausbesuch.

Anschober wiederum mahnte indirekt zur Vorsicht. Die ansteckenderen Virusvarianten würden "massiven Druck" auf die Infektionen ausüben. Daher müsse man sich weiter auf die Strategie mit FFP2-Masken, Tests und Zwei-Meter-Abstandhalten konzentrieren. Der Gesundheitsminister sieht eine leichte Aufwärtsentwicklung bei den Corona-Infektionszahlen. Diese sei angesichts der neuen Varianten auch zu erwarten gewesen, berichtete er am Mittwoch im Pressefoyer nach dem Ministerrat.

"Frühere Öffnungsschritte vorstellbar"

Davor hatte auch die Direktorin für Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, Katharina Reich, auf Ö1 frühere Öffnungsschritte angedeutet: "Wir wollen alle zu einem normalen Leben zurück", sagte Reich im Ö1-"Morgenjournal". "Wir wollen nicht nur zum Friseur gehen, wir wollen auch wieder ins Restaurant, ins Kino, in die Kultur", erläuterte sie. "Und wenn wir unsere Zahlen möglichst rasch unterbekommen, dann sind wir sehr bald dort, wo wir alle wieder sein wollen." Nur durch Testen könne diese Welle gebrochen werden.

"Wer viel testet, findet vielleicht viel, aber wer viel testet, kann auch viel herausfischen und daher bekämpfen", sagte Reich auf die Frage der Vergleichbarkeit der Sieben-Tage-Inzidenz mit anderen Ländern. "Wir haben uns sehr früh mit den Testarten beschäftigt und mit den Testmöglichkeiten. Das alles braucht einen gewissen Vorlauf und die Infrastruktur, die Teststraßen wirklich kontinuierlich offenzuhalten", betonte die Direktorin für Öffentliche Gesundheit.
 
"Wir brauchen eine stabile Phase. Deswegen sind wir der Meinung, dass es bis Ostern noch dauern wird, um wirklich langfristig stabile Zahlen zu erreichen." Reich kann sich aber frühere Öffnungsschritte "prinzipiell" vorstellen, "wenn die Zahlen entsprechend runtergehen" und wenn Sicherheitskonzepte vorhanden seien.
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