Landwirtschaft

Dürre: Berlakovich schnürt Hilfspaket

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Katastrophenfonds wird angezapft - auch Länder sollen zahlen.

Obwohl das Ausmaß der Dürreschäden nach dem trockensten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1858 noch nicht abschätzbar sind, schnürt Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) ein "Hilfspaket" mit vier Punkten "für dürregeschädigte Bauern", wie das Ministerium mitteilte. "Die Voraussetzungen für die heurige Ernte sind wegen der Hitzeperiode sehr schwierig. Für viele Bauern ist die Ernte in Gefahr. Sie brauchen jetzt rasch Hilfe", so Berlakovich. Summen sind derweil allerdings noch unklar.

Das Ministerium erhebe die Schäden aus den Ländern laufend. Daher seien jetzt die Kosten für das "Hilfspaket" auch noch nicht abschätzbar, wie es auf Nachfrage hieß. Man müsse noch abwarten, "bis die Zahlen auf dem Tisch sind", sagte ein Berlakovich-Sprecher.

Jedenfalls seien vor allem Tierhaltungsbetriebe betroffen, "weil sie zu wenig Futter haben, um ihre Tiere zu füttern. Notschlachtungen können nicht ausgeschlossen werden". Also ist der erste Punkt des "Hilfspakets" auch eine Ankaufaktion für Futtermittel, heißt es in der schriftlichen Mitteilung.

Weiters sollen die Raten bei Agrarinvestitionskrediten ausgesetzt, zusätzliche Flächen für die Futtermittelproduktion gesichert und zusätzliche Betriebsmittelkredite gewährt werden, so Berlakovich. Agrarinvestitionskredite werden in erster Linie von den Ländern vergeben, die Zusatzflächen für die Futtermittelproduktion beziehen sich auf eigentlich EU-rechtlich geschützte Blühstreifen und Biodiversitätsflächen. So soll die Heuproduktion gesteigert werden. "Ansonsten müssten die Landwirte Heu aus dem Ausland teuer importieren", erinnert der Minister.

Durch die Futtermittelaktion sollen Futtermittel für die Tiere für die Bauern leistbar bleiben, so der Minister. "Für die betroffenen und geschädigten Bauern soll es einen Zuschuss (Beihilfe) aus Bundes- und Landesmitteln für den Zukauf von Heu, Silage, Stroh, Pellets oder Trocken- und Pressschnitte geben - gedeckt durch den Katastrophenfonds."

Da wegen der Trockenheit "massive Einkommensverluste durch vernichtete Ernten zu erwarten" seien, könnten viele Bauern ihre Agrarinvestitionskredite nicht bedienen. "Für die Bauern werden die Kreditraten erst im kommenden Jahr fällig", so Berlakovich.

Die zusätzlichen Betriebsmittelkredite sollen fließen, wenn es zu finanziellen Engpässen der Bauern kommt, auch wenn sie Entschädigungen durch eine Dürreversicherung von der Hagelversicherung erhalten. "Damit sollen landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Düngemittel, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel angekauft werden können", sagt Berlakovich. "Finanzielle Engpässe für in Not geratene Betriebe sollen so überbrückt werden. Einen Teil finanziert das Lebensministerium, den Rest sollen die Länder übernehmen." Die Maßnahme solle "für alle Betriebe" gelten.

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