Im Wahlkampf vor den Landtagswahlen treten die Freiheitlichen in die Spuren des verstorbenen Landeshauptmannes Haider.
Die Kärntner FPÖ stellt ihre Wahlkampagne ganz auf Spitzenkandidat Mario Canori ab. Der knapp vor Weihnachten vom BZÖ zu den Blauen übergelaufene Unternehmer und Fußballpräsident wird auf den Plakaten in den Vordergrund gestellt, hinter ihm ist Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache im Profil abgebildet. "MCanori/09" steht ebenfalls allerorten zu lesen.
"SEIN Weg"
"Wirtschaft stärken", "Arbeit schaffen" und
"Armut bekämpfen" sind die Kernbotschaften. Dazu kommt ein Plakat mit dem
Slogan "Bewährtes erhalten - Zukunft gestalten: Kärnten geht SEINEN Weg."
Das Wort "Seinen" sei bewusst doppeldeutig angelegt, erklärt Canori. Es
beziehe sich sowohl auf ihn als Frontmann als auch auf Jörg Haider, dessen
Weg man eben in seinem Sinne weiter verfolgen wolle.
"Soziale Heimatpartei"
Die FPÖ, die neuerdings "Die
soziale Heimatpartei" als Zusatz neben dem Parteilogo führt, wird 200
Ständer mit 16-Bogen-Plakaten im Land verteilen, dazu kommen 7.500 Ständer
für Zwei-Bogen-Plakate. Inserate und eventuell auch Radiospots runden die
Kampagne ab, vier Busse sollen durchs Land touren und die obligaten
Werbegeschenke verteilen, von Feuerzeugen über Kugelschreiber bis hin zu
Kochlöffeln. Diese sind eine Idee von Hobbykoch Canori.
Regierungssitz als Wahlziel
Canori will bei den Landtagswahlen
einen Regierungssitz erlangen, wofür er "elf bis elfeinhalb Prozent" der
Stimmen braucht. Dieses Ziel hält er für erreichbar. Mittelfristig rechnet
der ehemalige Weggefährte Haiders mit einer Wiedervereinigung des dritten
Lagers, und zwar unter dem Dach der FPÖ. Verwundert ist er sich über die
Strategie des BZÖ: "Die haben die Bundespartei praktisch aufgegeben, da ist
offenbar jeder nur mehr mit der Absicherung der eigenen Position
beschäftigt."
800.000 Euro Budget
Im Gegensatz zu Orange und Rot beantworten
die Blauen die Frage nach dem Wahlkampfbudget ohne Zögern: "Wir haben
800.000 Euro zur Verfügung." Es handelt sich dabei um den bereits
ausgezahlten Teil der den Blauen vom VfGH zugesprochenen Parteienförderung,
das Geld für 2005 und für 2008, für die Jahre 2006 und 2007 hat man noch
nichts bekommen. Daher wird man wieder den Rechtsweg beschreiten und
notfalls noch einmal das Höchstgericht anrufen.