"Gezielter Angriff"

Schüler-Daten von Insider gestohlen

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Schülerdatenleck war laut Analyse ein lange geplanter Angriff.

Zwei Tage lang haben Spezialisten der Firma Kapsch nach der Ursache für den Skandal um 400.000 vertrauliche Schülerdaten gesucht. Jetzt ist klar: „Das war keine Fahrlässigkeit, die Daten sind gezielt rausgetragen worden“, bestätigt der Geschäftsführer der Kapsch BusinessCom Franz Semmernegg gegenüber ÖSTERREICH. Die Kapsch-Tochter betreut die technische Umsetzung der Tests, deren Ergebnisse öffentlich zugänglich waren.

10 bis 15 Personen hatten einen Zugang zu den Daten
Etwa 10 bis 15 Personen von Kapsch und dem Bildungsinstitut Bifie hätten Zugang zu den Daten, sagt Semmernegg. „Ein Hackerangriff war das aber nicht, denn sonst wären für uns gleich Spuren sichtbar gewesen.“ Der Fall wurde dem Bundeskriminalamt übergeben. Auch der Volksanwalt prüft.

SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek sagt zu ÖSTERREICH: „Ich möchte das Ergebnis der Ermittlungen abwarten.“ Personelle Konsequenzen wären verfrüht.

Für Ex-Bifie-Chef Haider handelt es sich um einen „Mix aus Unprofessionalität und Rache“.

(knd)

Heinisch-Hosek über die Ermittlungen: "Brauchen Gewissheit"

ÖSTERREICH: Der Angriff auf Schülerdaten war laut Kapsch gezielt. Wie sehen jetzt die Konsequenzen aus?
Gabriele Heinisch-Hosek: Die Behörden ermitteln schon. Es ist gut und wichtig, dass wir gleich diesen Schritt gesetzt haben. Staatsanwaltschaft, Polizei und die Generaldirektion für die Öffentliche Sicherheit arbeiten gut zusammen. Ich hoffe doch, dass es schnell geht, damit wir bald Gewissheit haben, was da wirklich der Fall war.

ÖSTERREICH: Es gibt also jetzt keine weiteren Schritte?
Heinisch-Hosek: Ich halte es nach wie vor für verfrüht, jemanden vor zu verurteilen. Ich möchte das Ergebnis der Ermittlungen gern abwarten. Solange nicht alles geklärt ist, werde ich nicht über personelle Konsequenzen sprechen.

(kali)

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