Interview

Häupl warnt vor Scheitern der Koalition

Teilen

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hält im ÖSTERREICH-Interview eine große Koalition für nicht fix.

Häupl sagte auf die Frage, ob die Verhandlungen im letzten Moment auch noch scheitern können: "Selbstverständlich. Es wird am Ende des Tages ein Vier Augen-Gespräch der Parteivorsitzenden geben. Wo es um die Frage geht, wir haben hier noch fünf, sechs Knackpunkte. Finanzierung wie die Ressortaufteilung. Erst da wird entschieden.“

Kritik an Plassnik
Häupl kritisiert auch die Äußerungen von Außenministerin Plassnik in der Pressestunde, die den 11. Jänner als Abschlusstermin der Verhandlungen in Frage gestellt hatte. Häupl: "Niemand wurde zu diesem Datum gezwungen,. auch Wolfgang Schüssel nicht. Da braucht man nicht im Hintergrund wieder herummäkeln. Wer das tut, desavouiert seinen Parteivorsitzenden.“

Sozialforderungen bleiben
Der Wiener Bürgermeister beharrt auf den Sozial-Forderungen der SPÖ und schließt nicht aus dass am Ende der Verhandlungen dafür die Bürger zur Kasse gebeten werden: "Genau diese Frage muss am Schluss gestellt werden. Für mich sind Armutsbekämpfung, Grundsicherung und Bildung jedenfalls von zentraler Bedeutung. Der bisherige Weg kann nicht fortgesetzt werden.“

Schnellere Sanierung
Weiters beklagt Häupl die schleppende Schulerneuerung. Die Sanierung der desolaten Wiener Pflichtschulen gehe ihm zu langsam. "Die Erneuerung der Pflichtschulen wird eines der Hauptthemen 2007 sein“, kündigt Häupl in an.

Austria-Stadion kommt
Auch in Sachen Austria-Stadion werde 2007 Einiges passieren. Frank Stronach habe vor wenigen Tagen zugesichert, das neue Austria-Stadion sowie ein Einkaufszentrum in Rothneusiedl zu errichten. "Uns fehlen noch vier Fahnenparzellen. Sind die gekauft, wird Stronach das Projekt präsentieren“, so Häupl.

Stadträte ersetzbar
Auf die Frage, ob Wien den Abgang von Stadträten an den Bund verkraften würde, antwortete Häupl: „Nichts ist fix. Aber zwei bis drei Stadträte könnten wir ersetzen.“

Zentralbahnhof wichtig
Und Häupl bekräftigte, wie wichtig ihm die rasche Umsetzung des neuen Wiener Zentralbahnhofes ist und warnt jeden, das Projekt aus Sparmaßnahmen zu kippen: "Der verantwortliche Minister würde sein blaues Wunder mit meinem Zorn erleben.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.