Politik

Hass-Posting: Bohrn Mena geht gegen FPÖ in Berufung

Das Ehepaar Sebastian und Veronika Bohrn Mena wehrte sich gegen Hasspostings auf einer Seite von Wiens FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss. In einem Punkt bekamen sie recht - in einem anderen gehen sie jetzt in Berufung zum Oberlandesgericht. 

Das lässt Veronika Bohrn Mena nicht auf sich sitzen. Wie berichtet, konnte das Ehepaar Klagen wegen Hasspostings auf den Seiten der FPÖ-Politiker Patrick Haslwanter aus Tirol und Dominik Nepp aus Wien gewinnen. Im Fall der Facebookseite des Wiener FPÖ-Klubchefs Maximilian Krauss - Medieninhaber ist die Wiener FPÖ - setzte es allerdings einen Rückschlag vor Gericht.

Zwar wurde die Wiener FPÖ wegen eines "schlicht pauschal diffamierenden" und lange nicht gelöschten Postings in Richtung Sebastian Bohrn Mena verurteilt. Im Fall eines Postings gegen Veronika Bohrn Mena wies der Einzelrichter die Klage allerdings ab. Das Ehepaar befürchtet jetzt ein Präjudiz - und geht in Berufung. "Frauen sind von digitaler Gewalt in besonderer Weise betroffen und diese Entscheidung des Gerichts verschärft ihre Situation zusätzlich. Wieso muss ich mich namentlich und öffentlich als 'charakterlos und primitiv' bezeichnen lassen, nur weil ich eine Veranstaltung organisiert habe, bei der wir uns dem rechten Frauenhass widmeten?", so Veronika Bohrn Mena zu oe24. "Wir werden diese Entscheidung des Gerichts bekämpfen und wenn nötig auch durch alle Instanzen gehen, denn hier geht’s nicht nur um mich, sondern um alle Frauen in der Öffentlichkeit. Wenn Diffamierung und Beleidigung plötzlich gerichtlich salonfähig gemacht wird, dann gute Nacht.“ Das sieht auch Anwalt Robert Kerschbaumer so: "Wenn Frauen im öffentlichen Diskurs ungestraft als 'charakterlos und primitiv' verächtlich gemacht werden dürfen, wird Sexismus im Netz salonfähig." Am Zug ist jetzt das Oberlandesgericht.

Krauss hatte sich über eine Veranstaltung von Veronika Bohrn Mena im Volkstheater abwertend geäußert und sie als „Wahnsinn“ bezeichnet, die Lokalität nannte er „linksradikale Spielwiese“. Veronika Bohrn Mena war dazu mit Foto abgebildet. Das gegenständliche Posting wurde zwischenzeitlich - nach mehreren Monaten - gelöscht. "Die Verletzung über die Beleidigungen bleibt", so Bohrn Mena.

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