Im „Paradiso“-Prozess sagte am Donnerstag ein Sohn von Malerfürst Ernst Fuchs aus.
Als immer skurriler entpuppt sich der „Paradiso“-Prozess am Landesgericht in Klagenfurt. Vor Gericht stehen zwei Söhne des Maler-Fürsten Ernst Fuchs. Gemeinsam mit Gernot Rumpold, Ex-Hypo-Manager Wolfgang Kulterer und drei weiteren Angeklagten sollen sie Licht in die Geschehnisse rund um faule Kredite der Hypo bringen. Die Anklage lautet auf Untreue – es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Hypo-Geld ging teilweise nach Thailand
Die Hypo-Alpe-Adria hab einen 7,2-Millionen-Kredit für den von Fuchs geplanten Kunstpark „Paradiso“ in Wien. Rund 1,3 Millionen davon flossen auf das Konto des Ateliers Fuchs’. Für Mitarbeit, Planung und Kooperation des Künstlers sowie für das Zur-Verfügung-Stellen von Rechten, wie einer der Söhne zu Protokoll gab.
Familienstreit
Kurios: Die Handhabung dieser beträchtlichen Summe scheint allerdings eher leger gelaufen zu sein. „Welche Buchhaltung?“, antwortete der Fuchs-Sohn auf die entsprechende Frage der Richterin. In Thailand funktionierten die Aufträge eben anders, als man sich das in Österreich so vorstelle, so der Angeklagte. Nach Thailand sollen 4,5 Mio. Euro geflossen seien – für die Fertigung von Kunsthandwerk.
Aufgrund familiärer Zwistigkeiten wurde das Projekt übrigens nicht mehr weitergeführt und ist letztendlich gescheitert. Die Hypo hat den Kredit eingefroren, weil sich der Künstler von der „Fuchs-Wunderwelt“ distanzierte. Die in Thailand gefertigten Werke befinden sich heute noch immer im Besitz der Hypo.