Gusenbauer

"Kein Verständnis für Bummel-Studenten"

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SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer will zwar die Studiengebühren "reparieren", hat aber "kein Verständnis für Bummel-Studenten".

"In Zukunft soll es wieder den freien Zugang zum Studium geben, soziale bzw. finanzielle Schranken sollen für jene fallen, die wirklich studieren wollen. Kein Verständnis haben wir allerdings für Bummler, die nur inskribieren und nicht wirklich studieren wollen", so Gusenbauer in einem Zeitungsinterview.

Das Thema Studiengebühren ist einer der Knackpunkte in den Koalitonsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP. Seit 2001 müssen die Studenten 363,36 Euro an Studienbeiträgen pro Semester bezahlen. In Deutschland gibt es in einigen Bundesländern nur Studiengebühren für Langzeitstudierende.

Kritik von ÖH und Grünen
Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) hält die Aussagen von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer über "Bummel-Studenten" für eine "Frechheit". Die Hauptgründe, warum viele Studierende länger brauchen als vorgesehen, seien stärkere Berufstätigkeit auf Grund von Studiengebühren und mangelnde Lehrveranstaltungen auf Grund der Unterfinanzierung der Universitäten, hieß es in einer Aussendung. "Das Bild des/der faulen und langsamen StudentIn ist nichts als Populismus", so die ÖH.

"SP-Chef Gusenbauer heutige Aussage, er habe 'kein Verständnis für Bummelstudenten' geht erstens völlig an der studentischen Realität vorbei und ist zweitens der Versuch einer Stigmatisierung jenes Teil der Studierenden, der keine reichen Eltern hat und daher neben dem Studium arbeiten muss. Dies ausgerechnet aus dem Mund Gusenbauers hören zu müssen, lässt nichts Gutes für die Studierenden von einer SP-geführten Regierung erwarten", reagiert Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen.

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