Nach Wahlkarten

Keine rot-grüne Mehrheit

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In Österreich gibt es weiterhin keine rot-grüne Mehrheit. Daran hat auch die Auszählung der Wahlkarten nichts geändert.

Die Grünen haben dank der Wahlkarten-Wähler doch noch um 532 Stimmen die FPÖ überholt und sind erstmals bei einer Nationalratswahl in Österreich zur drittstärksten Kraft aufgestiegen. Damit wird es auch die erste Grüne Nationalratspräsidentin und den ersten Grünen Volksanwalt geben, sollte die FPÖ ihnen diesen nicht streitig machen.

Keine rot-grüne Mehrheit
In Österreich gibt es aber weiterhin keine rot-grüne Mehrheit. Daran hat auch die Auszählung der Wahlkarten nichts geändert. SPÖ und Grüne haben zwar miteinander ein Mandat mehr als am Wahlsonntag - also 89, aber für die Mehrheit im Nationalrat wären 92 nötig. Also gibt es wieder eine, wenn auch recht dünne, rechts-konservative Mehrheit: ÖVP, FPÖ und BZÖ kommen gemeinsam auf 94 Nationalratssitze - wobei die ÖVP eine Koalition mit der FPÖ ausgeschlossen hat.

An den Mehrheiten könnte nur noch eine - erfolgreiche - Wahlanfechtung etwas ändern. Diesbezügliche Spekulationen gibt es - und zwar deshalb, weil das BZÖ in Kärnten mit anderem Namen antrat als auf Bundesebene. Ohne Kärnten hätte das BZÖ aber den Einzug in den Nationalrat nicht geschafft.

An der Spitze hat sich kaum mehr etwas geändert. Die ÖVP legte zwar noch etwas zu, blieb aber einen Prozentpunkt hinter der SPÖ. Das BZÖ musste eines seiner bis dahin acht Mandate an die Grünen abtreten. Die Wahlbeteiligung lag letztlich bei 78,5 Prozent nach 84,3 Prozent beim Urnengang vom November 2002.

Das Ergebnis im Detail
Die SPÖ kam auf 35,3 Prozent und 68 Mandate, was gegenüber 2002 einen Verlust von 1,2 Prozentpunkten und einem Sitz im Nationalrat ausmacht. Die ÖVP musste sich diesmal mit 34,3 Prozent oder 66 Mandaten begnügen, was der Einbuße von acht Prozentpunkten und 13 Parlamentssitzen entspricht.

Hauchdünn sicherten sich die Grünen dank ihres herausragenden Abschneidens bei den Wahlkarten mit 11,05 Prozent (+1,6) noch den dritten Platz vor der FPÖ, die auf 11,04 Prozent (+1,0) kam. Beide verfügen nun über 21 Mandate, bei den Grünen sind das vier mehr als bisher, bei der FPÖ drei mehr, aber eigentlich 19 mehr, da das Gros der freiheitlichen Abgeordneten zum BZÖ gewechselt war. Das Bündnis landete schlussendlich bei 4,1 Prozent und sieben Mandaten.

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