Pensionsstreit in Koalition

Kurz: Frauen sollen später in Pension

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ÖVP-Minister fordert jetzt "Pensionsreform mit einer Automatik".

In einem Interview mit ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) fordert Sebastian Kurz als JVP-Chef jetzt eine rasche Pensionsreform ein: "Ja, es ist wichtig, dass jetzt eine Pensionsreform gemacht wird, auch wenn sie nicht populär ist. Da darf man sich nicht nach Umfragen orientieren. Wer behauptet, dass künftige Pensionen sicher seien, wenn jetzt nichts gemacht wird, der sagt die Unwahrheit."

Konkret will Kurz eine "Pensionsreform mit einer Automatik und einem wirksamen Bonus-Malus-System".

Der Chef der Jungen ÖVP fordert auch eine raschere Anhebung des faktischen Frauenpensionsantrittsalters: "Beim Frauenpensionsantrittsalter muss es eine schnellere Angleichung geben. Das faktische Antrittsalter für Frauen erst 2033 - wie derzeit vorgesehen - anzugleichen, ist zu spät."

Von ÖSTERREICH darauf angesprochen, dass die SPÖ das ablehne, sagt Kurz: "Die objektiven Zahlen sprechen für sich. Es muss passieren".
 

"Pensionsantrittsalter von Frauen rascher anheben"

ÖSTERREICH: Kommende Woche präsentiert die ÖVP ihr Steuerreformmodell. Was soll kommen?
Sebastian Kurz: Eine Steuerentlastung ist das deklarierte Ziel der Bundesregierung. Aber es muss sicher­gestellt werden, dass die ­Gegenfinanzierung überwiegend aus Einsparungen kommt. Es darf nicht auf Kosten der nächsten Generationen gehen.

ÖSTERREICH: Apropos: Sie wollen als Chef der Jungen VP eine Pensionsreform, oder?
Kurz: Ja, es ist wichtig, dass jetzt eine Pensionsreform gemacht wird, auch wenn sie nicht populär ist. Da darf man sich nicht an Umfragen orientieren. Wer behauptet, dass künftige Pensionen sicher seien, wenn jetzt nichts gemacht wird, der sagt die Unwahrheit.

ÖSTERREICH: Und wie soll die Reform aussehen?
Kurz: Bis 2019 steigen die Bundeszuschüsse für die Pensionen um vier Milliarden Euro an. Wir gehen heute früher in Pension als vor 40 Jahren – trotz längerer Lebenserwartung. Wir sind beim faktischen Pensionsantrittsalter Schlusslicht der OSZE. Daher ist eine Pensionsreform mit einer Automatik nötig. Es muss auch ein wirksames Bonus-Malus-System geben.

ÖSTERREICH: Und das Frauenpensionsantrittsalter?
Kurz: Beim Frauenpensionsantrittsalter muss es eine schnellere Angleichung geben. Das faktische Antrittsalter für Frauen erst 2033 – wie derzeit vorgesehen – anzugleichen, ist zu spät.

ÖSTERREICH: Das lehnt die SPÖ ab.
Kurz: Die objektiven Zahlen sprechen für sich. Es muss passieren.

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