Ein Kommentar von Rudolf Fußi.
Sollte die Mehrheit der teilnehmenden Länder für einen Ausschluss Israels stimmen, darf es eigentlich keinen ESC 2026 geben. Dieser Ausschluss – den unser Sieger JJ übrigens bereits forderte – wäre nämlich von reinem Antisemitismus getragen, den wir in den letzten Monaten bereits auf unseren Straßen aufmarschieren sahen.
Der Song Contest ist eine Feier der kulturellen Vielfalt und des kulturellen Austauschs. Der israelische Fernsehsender und die teilnehmenden Künstler tragen keinerlei Verantwortung für die Politik ihrer Regierung. Sie sind Kreative, die wie alle anderen ihre Kunst präsentieren wollen. Ein Boykott würde sie ungerecht treffen.
Die Entscheidung über die Absage würden uns im Fall des Falles ohnehin andere Länder abnehmen, Bundeskanzler Merz hat angekündigt, dass Deutschland, im Falle des Ausschlusses von Israel, nicht teilnehmen würde. Andere würden diesem Beispiel wohl folgen. Wenn Israel nicht teilnehmen darf, wird der Wettbewerb also kaum stattfinden. Hoffen wir, dass der Friedensschluss im Nahen Osten dazu führt, dass der Ausschluss Israels vom Tisch ist und wir einen großartigen ESC in Wien feiern können. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja einen israelischen Sieg?