Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Auch in der Regierung hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass wir dringend Maßnahmen brauchen, damit die Stimmung im Land besser wird.
Das alleine ist aber zu wenig. Wenn Österreichs Wirtschaft endlich anspringen soll, dann braucht es mehr als Lippenbekenntnisse. Kanzler Stocker muss das Thema Aufschwung zur Chefsache machen. Mit Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer und Digitalisierungsstaatssekretär Pröll hätte die ÖVP zumindest zwei Regierungsmitglieder, die glaubhaft Zukunftsreformen umsetzen könnten. Und die SPÖ muss endlich Infrastrukturminister Hanke ins Rennen bringen.
Dieses Trio könnte zum Reformmotor der Regierung werden und gemeinsam mit der Wirtschaft jene Schritte einleiten, die wir für einen Aufschwung so dringend bräuchten: Eine Digitalisierungsoffensive, Entlastung der Unternehmen, Maßnahmen gegen die Inflation und Investitionen in Infrastruktur und Forschung.
Nach dem holprigen Start der letzten Monate muss die Regierung jetzt eine Mission Aufschwung starten. Aber bitte ohne Arbeitskreise und runde Tische. Jetzt heißt es anpacken und vor allem umsetzen.Davon wird abhängig sein, ob die Stimmung im Herbst ins Positive dreht – oder wir sehenden Auges ins nächste Wirtschaftsdesaster steuern.