Das am Mittwoch publik gewordene Video von Bundeskanzler Karl Nehammer in einer Vinothek sorgt für eine Welle der Empörung.
Ein Jahr vor der nächsten Nationalratswahl ist der Wirbel um den ÖVP-Chef auch für die FPÖ ein gefundenes Fressen. Parteichef Herbert Kickl zeigte sich angesichts von Nehammers Aussagen fassungslos und ortete eine "Verhöhnung" von berufstätigen Frauen und armutsgefährdeten Familien.
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"Immer dann, wenn Nehammer glaubt, unter Seinesgleichen zu sein, bricht bei ihm diese Mentalität durch, die man aus der Führungsmannschaft der ÖVP nur allzu gut kennt – Stichwort Pöbel! Ein Politiker, der derart empathielos, abgehoben, eiskalt und eine derartige Verachtung für die armutsgeplagten Menschen an den Tag legt, ist für den Job als Bundeskanzler ungeeignet", kritisierte Kickl am Donnerstag in einer Aussendung.
"Figl würde sich zu Tode genieren"
Das Verhalten Nehammers passe zu einer Partei, die sich selbst als "Hure der Reichen" bezeichne und die Bevölkerung als Pöbel bezeichnet. Kickl: "Was wir auf diesem Video sehen, ist eines Kanzlers unwürdig. Wäre Leopold Figl noch am Leben, würde er sich zu Tode genieren."
Nehammer sei seines Amtes unwürdig – sowohl in der Regierung als auch in der ÖVP, befand Kickl. "Und so einer ist Chef einer ‚VOLKS-Partei‘? Ein Mann, der weltfremd vom hohen Ross herunter die Leute abkanzelt? Ein Mann, der auf die Butterseite des Lebens gefallen ist und der andere, die hart zu kämpfen haben, verächtlich macht? Einer, der auch so herzlos gegenüber Kindern ist?"
Kickl positioniert sich als "Volkskanzler"
Der Freiheitliche nutzte die Gelegenheit auch, um sich einmal mehr als nächster Kanzler zu positionieren. Es sei "höchste Zeit für einen Volkskanzler, der nicht in Weinkellern unter Seinesgleichen sein herzloses und eiskaltes Gesicht zeigt, sondern der auf Augenhöhe mit den Menschen ist, mit ihnen spricht, ihnen zuhört, ihre Sorgen und Ängste registriert und alles dafür tut, um diese zu lindern".
