Kanzler Sebastian Kurz auf China-Mission. Treffen mit Staatspräsident Xi Jinping.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) flog gestern in die chinesische Boom-Metropole Shanghai. Heute trifft er mit NÖ-Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner Jack Ma, Alibaba-Gründer und Chinas reichster Mann.
Freitag und Samstag wird er mit einer großen Wirtschaftsdelegation (26 Firmen) am „Forum Seidenstraße“ in Peking teilnehmen. Chinas Präsident Xi Jinping hat 40 Präsidenten und Premiers in Peking versammelt, darunter auch Wladimir Putin. Das umstrittene Projekt „Neue Seidenstraße“ setzt auf neue Handelswege von China nach Europa, Afrika und Lateinamerika. 50 Milliarden Euro sollen in Häfen, Straßen oder Bahnstrecken in Dutzenden Ländern investiert werden, darunter auch in Österreich.
Kritik an dem Mega-Projekt kommt naturgemäß aus den USA, die das Forum boykottieren, aber auch aus Deutschland: „Viele sehen in der Seidenstraßeninitiative vor allem den chinesischen Versuch, seine geopolitische Einflusssphäre auszubauen“, so Deutschlands Wirtschaftsminister Altmaier.
China hat bisher 171 Kooperationen mit über 150 Staaten unterzeichnet. Erste Großprojekte in Europa:
- Ausbau des Piräus-Hafens (Griechenland) zum größten EU-Container-Terminal.
- Neubau der Eisenbahn zwischen Belgrad und Budapest im Wert von 3,7 Mrd.
Von "Drei" bis Atomic: Wo China bei uns investiert
Sie kommen mit Taschen voller Renminbi (das China-Geld ist sogar offizielle Währung in Simbabwe). Auch rot-weiß-rote Firmen sind längst in Chinas Hand: Seit heuer gehört etwa der Salzburger Skihersteller Atomic einem chinesischen Investor statt einem finnischen. Schon im März 2018 übernahmen Chinesen den Vorarlberger Wäschekonzern Wolford und der oö. Luftfahrtzulieferer FACC gehört seit 2009 mehrheitlich der staatlichen Aviation Industry Corporation of China (AVIC). Auch hinter dem Mobilfunker „Drei“ steht der Hongkonger Mega-Konzern Hutchison. In Wien am Ring eröffnet demnächst die Bank of China ihre Filiale.