SPÖ steht im Kreuzfeuer der Kritik

Aufregung um ersten FP-nahen Ortschef hält an

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Grüne: „Die SPÖ agiert als Steigbügelhalter für die Schwesterpartei der AfD.“

Bez. Gmünd. Die Bestellung von Hermann Hahn zum ersten freiheitlichen Bürgermeister in Bad Großpertholz hat weit über die Ortsgrenzen hinaus für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Am Sonntag war bekannt geworden, dass Hahn von der FP-nahen Liste „Pertholz aktiv“ mit den Stimmen der SPÖ die bisherige VP-Ortschefin Martina Sitz ablösen wird. Hikmet Arslan, NÖ-Landesgeschäftsführer der Grünen, wurde mit seiner Kritik besonders deutlich. „Die SPÖ agiert in Niederösterreich ohne Werte und Moral als Steigbügelhalter für die Schwesterpartei der AfD.“ Besonders der Umstand, dass die SPÖ als zweitstärkste Kraft auf den Bürgermeister verzichtete, sorgte für Unverständnis. Indra Collini (Neos) sprach – wie VPNÖ-Geschäftsführer Bernhard Ebner – von „freiwilliger Selbstaufgabe der Sozialdemokratie“.

Konter. Die SP-Verteidigung ließ nicht lange auf sich warten. „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, erinnerte NÖ-Geschaftsführer Wolfgang Kocevar an (ehemalige) Pakte der Kritiker mit den Freiheitlichen, wie etwa die bunte Stadtregierung in Wr. Neustadt.
Pikant. Wie die FPÖ am Montag auf Nachfrage bestätigte, handelt es sich bei Hahn gar nicht um ein offizielles Parteimitglied. „Dennoch ist er ohne Zweifel der erste freiheitliche Ortschef in NÖ“, so FP-­Landesparteiobmann Udo Landbauer, der einen „historischen Tag“ ausrief.

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