EU-Wahl

OÖ: Alle Parteien genau am Bundes-Ergebnis

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Für die OÖ-Parteien war die EU-Wahl der Startschuss für den Landtagswahlkampf.

Platz eins – und dennoch der große Verlierer bei der EU-Wahl: Als einzige Partei neben dem quasi ausgelöschten BZÖ musste die ÖVP in OÖ Verluste hinnehmen. Parteichef LH Josef Pühringer suchte dennoch positive Aspekte: „Die ÖVP ist in OÖ mit Respektabstand Nummer eins, das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen fand nicht statt.“ Hinsichtlich der Landtagswahl 2015 sei die EU-Wahl eine „gelungene Mobilisierungsübung“ für die Landespartei gewesen.

Bei der SPÖ, die beim historisch schlechtesten Ergebnis von 2009 stagnierte, überwog die Freude über den Wiedereinzug ihres Kandidaten Josef Weidenholzer in das EU-Parlament (siehe Artikel links). Für Parteichef Reinhold Entholzer war die Wahl der Auftakt zum Landtagswahlkampf: „Nirgends hat die SPÖ so gut wahlgekämpft wie hier.“

Zwei Gewinner
Das historisch beste Ergebnis in Oberösterreich fuhren die Grünen mit einem satten Plus ein. „Das bestätigt unseren Kurs“, sagt Grünen-Chefin Maria Buchmayr, die nun „sehr optimistisch in Richtung Landtagswahl“ blickt.

Noch größere Zugewinne erzielte die FPÖ, die auf Platz drei landete: Parteichef Manfred Haimbuchner sieht in dem Ergebnis eine „gute Ausgangslage für die Landtagswahl: Man muss mit uns auf allen Ebenen rechnen“.

Oberösterreich mal drei im EU-Parlament
Drei Oberösterreicher werden nach dieser Wahl ins EU-Parlament einziehen. ÖVP-Kandidat und mittlerweile EU-Urgestein Paul Rübig hat seinen Platz sicher, genauso wie FPÖ-Mandatar Franz Obermayr. Auch Josef Weidenholzer (SPÖ), der mit Listenplatz 5 im Vorfeld um seinen Wiedereinzug bangte, muss sich bei diesem SPÖ-Ergebnis keine Sorgen machen: Er ist wieder drin.

Hier erzielten Parteien ihre besten Ergebnisse
  • ÖVP. In 340 Gemeinden ist die ÖVP stimmenstärkste Partei. Hochburg: Kal­tenberg (Bezirk Freistadt) mit 63,3 Prozent.
  • SPÖ. Linz und Steyr bleiben rote Hochburgen mit 32 bzw. 35 Prozent. Spitzenreiter unter den 68 roten Gemeinden ist Obertraun mit 56,8 Prozent.
  • FPÖ. Einen beachtlichen Erfolg verbuchte die FPÖ in Wels: Hier wurden die Blauen mit 27,6 Prozent stimmenstärkste Partei – wie in 34 Gemeinden in OÖ.
  • Grüne. In 7 Gemeinden schafften die Grünen mehr als 20 Prozent. Der höchste Wert: 25 Prozent in Ottensheim (Bez. Urfahr).
  • BZÖ. Die meisten Anhänger in St. Roman (Bez. Schärding): 9,2 Prozent.
  • NEOS. In 17 Gemeinden haben die NEOS mehr als zehn Prozent geschafft, am meisten in Traunkirchen, Heimatgemeinde der Landessprecherin.

NEOS wird allen Parteien gefährlich
Wie bei der Nationalratswahl schafften die Rosaroten auch bei der EU-Wahl in OÖ ein respektables Ergebnis und quasi aus dem Stand den höchsten Zuwachs. Jetzt wird spannend: Wen bringen sie für die Landtagswahl in OÖ in Stellung?
 
NEOS-Landessprecherin Judith Raab ist bislang bei der Bevölkerung noch eher unbekannt.

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