Andreas Babler hat seine SPÖ auf ein historisches Umfrage-Tief geführt - Hauptprofiteur ist die FPÖ von Herbert Kickl.
Geht's noch tiefer? Bei 18 % vor zwei Wochen hatte man im Fall der SPÖ noch angenommen, das könne wohl nicht mehr sein. Denkste, in der brandaktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Befragte vom 29. 9. bis 6. 10., max. Schwankung 2,2 %) haben die Roten mit ihrem Parteichef Andreas Babler dieses Kunststück zusammengebracht - die SPÖ hält auf einem historischen Tiefststand.
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Wäre am kommenden Sonntag eine Nationalratswahl - die SPÖ käme laut Lazarsfeld-Hochrechnung auf nur noch 17 %, das ist ein Minus zur Vorwoche von 2 Prozentpunkten. Zum ohnehin schon schwachen Wahlergebnis von vor einem Jahr fehlen Babler sogar 4,1 Punkte. So schlecht lag die SPÖ in den Lazarsfeld-Hochrechnungen noch nie. Eher chaotische Aussagen von SPÖ-Politikern zur Teuerung, die schwache Pensionsanhebung sowie Dauerstreit mit Doskozil, Dornauer und Co. dürften die Gründe für den roten Absturz sein - jedenfalls aber die fehlende Strahlkraft des Parteichefs.
Kanzlerpartei mit nur 20 %, NEOS im Minus
Auch die Performance von Bablers größerem Koalitionspartner, der ÖVP, fällt eher bescheiden aus. Schon vergangene Woche war die Partei von Bundeskanzler Christian Stocker auf 20 % abgerutscht. Diesmal geht es zwar vorerst nicht weiter nach unten - 20 % sind aber für eine Kanzlerpartei blamabel. Und auch die NEOS müssen wieder Federn lassen: Sie verlieren einen Punkt und haben derzeit nur 8 %.
Und die Opposition? Sie kann jubeln, allen voran die FPÖ: Diese legt zu und erreicht diesmal nicht nur ihren Rekordwert vom Jänner 2025 von 38 %. Die Kickl-Blauen sind nunmehr laut Lazarsfeld stärker als ÖVP und SPÖ zusammen.
Auch die Grünen können von der Ampel-Schwäche profitieren - sie kommen aktuell auf 10 %, damit sind sie stärker als der direkte Konkurrent NEOS.
Sogar KPÖ wäre im Parlament
Die Schwäche der SPÖ könnte sogar zu einer anderen Polit-Sensation führen: Denn auch die KPÖ+ könnte profitieren, Lazarsfeld sieht sie mit 4 % sogar im Nationalrat - das erste Mal seit 1959. Dabei war Babler angetreten, den Stimmenabfluss nach Links zu verhindern.
Auch die Ampelmehrheit wäre weg.
Eines ist für die Ampel damit klar: die Mehrheit im Nationalrat wäre dann auch weg: Zusammen hätten die Ampelparteien bei einem solchen Wahlergebnis nur noch 85 Sitze, zum Regieren bräuchten sie mindestens 92, derzeit haben sie sogar 111. FPÖ, Grüne und KPÖ kämen zusammen hingegen auf 98 Mandate.