Die Schockwellen rund um die Wirtschaftskammer erreichen den Bundeskanzler - dessen werte sind im Keller.
Christian Stocker hat sich am Mittwoch via Videoschaltung in den Ministerrat wieder "zum Dienst" gemeldet, der Niederösterreicher kuriert ja sein Rückenleiden nach einer OP zu Hause aus.
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Doch zum Lachen hat er nichts - denn Stocker fällt gerade sein tagelanges Schweigen in der Affäre rund um den abgehenden Wirtschaftskammer- und Wirtschaftsbund-Präsidenten Harald Mahrer auf den Kopf, wie die brandaktuelle Lazarsfeld-Umfrage für oe24 zeigt (2.000 Befragte vom 3. bis 11.11.).
In der wöchentlichen Kanzlerfrage - "Wen würden Sie direkt zum Bundeskanzler wählen?" hatte sich Stocker zuletzt auf 15 % hinaufgearbeitet, zwar immer noch meilenweit von FPÖ-Chef Kickl entfernt, aber immerhin konnte sich der ÖVP-Obmann von seinem Vizekanzler Andreas Babler absetzen. Nun, jetzt gibt es eine kalte Dusche: Derzeit würden nur noch 11 % den amtierenden Kanzler direkt wählen, das ist ein Minus von 4 Prozentpunkten. Damit liegt Stocker nur noch knapp vor Babler, der auf nur 9 % kommt. Spitzenreiter bleibt Kickl, dem die ÖVP-Krise gleich ein Plus von 2 Punkten beschert: 29 %.
ÖVP vor weiterem Absturz
Auch in der Sonntagsfrage sehen die Ampelpolitiker weiterhin nur noch blau: Die FPÖ verharrt laut Lazarsfeld-Hochrechnung für die letzten beiden Wochen auf 37 %, wenn am Sonntag eine Wahl wäre - Platz 1 hätte die Kickl-Partei sicher. Die ÖVP hält ihre 20 % - doch gut möglich, dass es nächste Woche auch hier bergab geht; in den Rohdaten der aktuellen Umfragewoche stürzen die Schwarzen noch mal ab. Auch SPÖ und NEOS gfretten sich mit 18 bzw. 8 % eher schlecht als recht durch den Politik-Herbst.