Regierung

Nehammer zu Gast in der Schweiz

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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ist vom Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis in der Kleinstadt Zofingen im Kanton Aargau empfangen worden.

Auf dem Niklaus-Thut-Platz in der schmucken historischen Altstadt von Zofingen wurde Nehammer am roten Teppich mit militärischen Ehren begrüßt. Publikum war wegen angekündigter Proteste von Corona-Maßnahmen-Gegnern keines zugelassen - Störungen blieben jedoch aus.

Nehammer in der Schweiz
© Dragan Tatic
× Nehammer in der Schweiz

Nehammer in der Schweiz
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× Nehammer in der Schweiz

Grund für die Maßnahme waren Sicherheitsbedenken der Schweizer Sicherheitsbehörden, nachdem Impfgegner wegen der in Österreich beschlossenen Impfpflicht Proteste gegen Nehammer angekündigt hatten. Die Polizei sperrte den Platz großräumig ab. Demonstranten waren keine zu sehen. Nur eine Schulklasse konnte die Zeremonie mit Militärmusik, die die Hymnen beider Länder spielte, auf dem ansonsten leeren Platz aus der Nähe verfolgen. Die Schülerinnen und Schüler bemühten sich anschließend eifrig um Autogramme von Nehammer und Cassis, die sichtlich überrascht über das große Interesse waren.

Auch Vorarlbergs Landeshauptmann bei Gesprächen

An den anschließenden Gesprächen im Rathaus von Zofingen nahmen auch die Schweizer Innenministerin Karin Keller-Sutter, sowie der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und der Landammann des Kanton Aargau Alex Hürzeler teil.

Nehammer in der Schweiz
© Dragan Tatic
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Warum die Kleinstadt Zofingen im Kanton Aargau Schauplatz des Treffens ist, hatte im Vorfeld für einiges Kopfzerbrechen bei Schweizer Medien gesorgt. Das Schweizer Außenministerium begründete die Ortswahl damit, dass der amtierende Bundespräsident und Außenminister Cassis die Außenpolitik in die verschiedenen Teile der Schweiz bringen wolle und mit der historischen Verbundenheit von Zofingen mit Österreich.

Die Stadt stand im 14. Jahrhundert unter der Herrschaft der Habsburger. Daher sei auch das Zofinger Wappen vom österreichischen Wappen abgeleitet, hieß es. Das Zofinger Wappen besteht aus vier Querstreifen in rot-weiß-rot-weiß. Der Stadtheld von Zofingen, Niklaus-Tuth, hielt als Schultheiss treu zu den Habsburgern und fiel 1386 in einer Schlacht gegen die Eidgenossen um die Stadt. Der Legende nach soll er kurz vor seinem Tod das Zofinger Banner vom Stock gerissen und heruntergeschluckt haben, um es dem Zugriff der Eidgenossen zu entziehen und der Stadt eine Schmach zu ersparen.

Eine halbe Stunde von Zofingen entfernt befindet sich die Stammburg der Habsburger. Im Jahr 1415 wurde das mittlerweile in Wien mächtig gewordene Herrscherhaus von den Bernern aus der Stadt vertrieben.

Erster Staatsbesuch als Bundeskanzler für Nehammer

Die Schweiz ist das erste Land, dem Nehammer als Bundeskanzler einen bilateralen Besuch abstattet. Nehammer hätte Cassis eigentlich schon bei dessen Wien-Besuch am 13. Jänner persönlich treffen sollen. Die Begegnung kam aber wegen der damaligen Corona-Infektion des Kanzlers nicht zustande; stattdessen gab es ein Telefonat und die Vereinbarung, das Treffen bald nachzuholen.

Nach dem offiziellen Programm in Zofingen reist Nehammer weiter nach Zürich, wo er den Schweizer Medienmanager und Präsident des Verbandes Schweizer Medien, Pietro Supino, und Vertreter der Schweizer Wirtschaft trifft. Thema des Gesprächs mit Supino wird auch der Ausgang der Volksabstimmung über den Ausbau der staatlichen Medienförderung sein. Die Eidgenossen haben am Sonntag das auch von Supino unterstützte Medienpaket der Schweizer Regierung zur Unterstützung von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen mehrheitlich abgelehnt.

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